Büchen / Lauenburg. Dank Förderung aus Kiel kann die Solaranlage des idyllischen Schwimmbads in Büchen erweitert werden. Aber es fehlen Fachkräfte.

Streit um das drohende Scheitern einer Schulmodernisierung sorgt gerade in Büchens Nachbarstadt Lauenburg für massiven Ärger. Das Land will 550.000 Euro Fördermittel wegen Terminverzug streichen. Dagegen kann die 6500-Einwohner-Gemeinde Büchen gleich für zwei ihrer vielen Vorhaben Geld aus Kiel verbuchen. Gut 136.000 Euro fließen in die Erweiterung der Solaranlage für das Waldschwimmbad, fast 65.000 Euro Landeszuschuss stehen für die Erneuerung der Flutlichtanlage am Kunstrasenplatz zur Verfügung.

Geld für Waldschwimmbad und Flutlichtanlage

Zwischen Lauenburg, dem Kreis und dem Land geht es um versäumte Fristen und der Weigerung Kiels, bereits zugesagte 550.000 Euro trotz verspäteter baufachlicher Prüfung des Kreises zu gewähren. Auch in Büchen spielt der Zeitfaktor eine gewichtige Rolle. Allerdings in anderer Hinsicht als in Lauenburg.

Die Förderanträge hat die Gemeinde Büchen bereits im Frühjahr 2023 gestellt: Für zwei Vorhaben wurde jeweils Geld aus dem Topf für kommunale Sportstätten beantragt. Die Förderquote beträgt in der Regel 50 Prozent für Sporthallen, Plätze und Ausstattung.

50 Prozent Förderung für Sportstätten und Plätze

Auch wenn die tatsächlichen Gesamtkosten noch nicht bis zum letzten Euro geklärt sind, ist die Erleichterung in Büchen groß: „Ich freue mich über die Förderbescheide und danke meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für das Engagement bei der Beantragung und der Fördermittelakquise“, sagt Bürgermeister Uwe Möller.

Tatsächlich sind beide Maßnahmen bereits im Bau, schon vor der Entscheidung der Landesregierung. In vielen Förderprogrammen hätte ein solches Vorgehen den sofortigen Ausschluss des Antragstellers zur Folge.

Büchen schaltet den Turbo ein

In der Sportstättenförderung gibt es eine Möglichkeit, „die in einigen anderen Förderprogrammen nicht besteht“, erläutert Maria Hagemann-Klose. Sie ist in Büchens Verwaltung zuständig für Planung und Klimaschutz. „Wir haben den vorzeitigen Maßnahmebeginn beantragt.“

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Als kürzlich die Förderbescheide im Büchener Rathaus eintrafen, hatten die Arbeiten für die neuen Flutlichtmasten begonnen.

Neue Solarkollektoren sind bereits installiert

Noch weiter sind die Handwerker im Waldschwimmbad. „Die Solarthermie-Anlage ist bereits weitgehend fertig“, so Hagemann-Klose. Sind die letzten Anschlussarbeiten auf dem Gebäude für Umkleiden und Duschen erledigt, „können wir zur neuen Saison mit den zusätzlichen Kollektoren das Wasser mit Sonnenkraft erwärmen.“ Bisher verfügt nur das sogenannte Filtergebäude im Bad über Solarkollektoren.

Die vergangenen Wochen wurde mit Blick auf das malerisch gelegene Büchener Freibad diskutiert, wie eine Kürzung der Öffnungszeiten im kommenden Sommer abgewendet werden kann. Nach derzeitigem Stand fehlen der Gemeinde für den Betrieb zwei von vier festangestellten Mitarbeitern.

Großzügig und von viel Grün umgeben: Das  Waldschwimmbad Büchen ist im Kreis sehr beliebt.
Großzügig und von viel Grün umgeben: Das Waldschwimmbad Büchen ist im Kreis sehr beliebt. © Elke Richel | Elke Richel

Waldschwimmbad: Müssen Öffnungszeiten verringert werden?

„Sie haben uns aus unterschiedlichen Gründen verlassen“, bestätigt Uwe Möller. Es sei immer schwieriger, Mitarbeiter für den Badbetrieb zu finden, damit sei Büchen in bester Gesellschaft. Zum Fachkräftemangel kommen die Arbeitszeiten und der Umstand, dass der Sommer für längere Urlaub ausfalle.

Mehr zum Thema

Die Saison beginne genau genommen im Februar, mit Beckenreinigung und Instandsetzungsarbeiten. Möller: „Wenn wir Mitte September das Waldschwimmbad schließen, sind die letzten Arbeiten Ende Oktober beendet.“ Jahresurlaub und das Abbummeln von Überstunden sorgten dafür, dass für den Winter nur wenig Arbeitszeit übrigbleibt. „Je nachdem unterstützen die Mitarbeiter dann etwa in der offenen Ganztagsschule, im Jugendzentrum oder im Bauhof.“

Ohne Honorarkräfte geht es nicht

Büchens Bürgermeister blickt optimistisch auf die Saison 2024. „Geht alles glatt, haben wir in wenigen Tagen Klarheit.“ Was nicht funktioniere, sei der Glaube, ein Bad vor allem mit Rettungsschwimmern offen zu halten. „Klar benötigen wir Honorarkräfte, weil nicht eine Person allein im Bad Aufsicht führen darf.“

Doch ohne Fachkräfte gehe es nicht, so Möller. Die Technik stelle einige Anforderungen an die Mitarbeiter. „Dort wird auch mit Chlor umgegangen, das ist alles andere als ein Kinderspiel.“