Lauenburg. Die Beamten kontrollierten nachts mehr als hundert Autos. Sie entdeckten gefährliche Verstöße, erlebten kuriose Situationen.

Als Hauptkommissar Daniel Stephan vor zwei Jahren die Leitung der Lauenburger Polizeiwache übernahm, hatte er es angekündigt: Die Verkehrsüberwachung im Stadtgebiet wird einer der Schwerpunkte seiner Leitungstätigkeit sein. Und er macht Nägel mit Köpfen: In der Nacht zum Sonnabend (24./25. November) starteten er und seine Mitarbeiter wieder einmal eine Großkontrolle auf der B5 an der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern. Diesmal waren die Beamten nicht allein, ein besonderer „Praktikant“ dabei. „Wir können froh sein, in Lauenburg ein so hoch motiviertes Polizeiteam zu haben“, sagte Bürgermeister Thorben Brackmann nach der gemeinsamen Schicht.

Wie notwendig die regelmäßigen Kontrollen sind, zeigte die Bilanz dieser Nacht. Zwischen 16 und 2 Uhr waren zehn Beamte im Einsatz. In dieser Zeit winkten sie 112 Fahrzeuge an den Straßenrand. Oft hatten die Polizisten den richtigen Riecher. Der häufigste Verstoß: Fahren unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln. Auch das Fahren ohne Fahrerlaubnis sowie das Führen eines Fahrzeugs ohne Pflichtversicherung waren häufige Delikte. Zahlreiche Buß- und Verwarngelder wurden wegen technischer Mängel der Fahrzeuge oder unzureichender Sicherung der Ladung verhängt.

Kurierfahrer unter Drogeneinfluss

Auffällig in dieser Nacht: Gleich drei Kurierfahrer fuhren ihren Sprinter unter dem Einfluss von Drogen. Dass sich Mitarbeiter der Transportbranche versuchen, mit Aufputschmitteln wach zu halten, entspricht den Ergebnissen einer aktuellen Studie der Berufsgenossenschaft Verkehr über den Arbeitsdruck in dieser Branche. Alle drei Fahrer mussten ihre Fahrerlaubnis abgeben und das Fahrzeug stehen lassen. Ebenso erging es einem Golf-Fahrer aus Vellahn. Dem geschulten Blick von Daniel Stephan war nicht entgangen, dass der 40-Jährige deutliche Zeichen von Drogenkonsum aufwies. Da er sich weigerte, einen Schnelltest zu machen, wurde eine Blutprobe angeordnet. Auch dieser Fahrer musste sein Auto stehen lassen.

Der 33-jährige Fahrer eines VW Passat wähnte sich wahrscheinlich sicher, als er von den Beamten nach den Papieren gefragt wurde. Er legte ausländische Fahrerlaubnis vor. Doch die Polizisten erkannten sofort: Mit der stimmt etwas nicht. Das Dokument war gefälscht. Der Boizenburger wird sich nun wegen Urkundenfälschung und Fahren ohne Fahrerlaubnis verantworten müssen. Ihr Auto stehen lassen musste auch eine 33-jährige Hamburgerin. Die Zulassung für ihr Fahrzeug war längst abgelaufen.

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Drogen aus dem Autofenster „entsorgt“

Den Vogel abgeschossen hatte aber der 27 Jahre alte Fahrer eines Hyundais mit Hamburger Kennzeichen. Als er und sein Beifahrer von weitem die blinkenden Lichter der Polizeikontrolle sahen, warfen sie ihre Joints aus dem Fenster, die sie gerade geraucht hatten. Außerdem wollten sie auf diese Weise auch ein Päckchen Marihuana loswerden. Doch den aufmerksamen Beamten war die Aktion nicht entgangen. Im Fahrzeug fanden sie dann noch weitere illegale Drogen. Doch das war nicht das Einzige, dass der Hamburger auf dem Kerbholz hatte: Er besitzt nämlich gar keinen gültigen Führerschein. Natürlich wurde auch ihm die Weiterfahrt untersagt.