Geesthacht. Die Leistung im Mittelspannungsnetz steigt um 300 Prozent. 1,5 Kilometer Kabel werden rund um den Höchelsberg ausgetauscht.

In den Straßen rund um den Höchelsbergertüchtigen die Stadtwerke Geesthacht seit Monatsanfang das städtische Stromnetz für die Energiewende. Die kommunale Wärmeplanung muss zwar erst Ende 2024 stehen, doch in dem Quartier unweit des Waldfriedhofs, in dem vornehmlich alte Reihenhäuser aus den 1940er-Jahren stehen, wird künftig auf Heizenmit Strom gesetzt werden. Was damit verbunden ist, erklärt Denise Duday, die Abteilungsleiterin für die Stromversorgung bei den Stadtwerken Geesthacht auf Anfrage der Redaktion.

„Um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden, brauchen wir ein starkes und stabiles Netz“, sagt Duday. Denn immer mehr Geräte benötigen Strom, etwa die Wärmepumpe oder das E-Auto. Damit das Stromnetz mehr Leistung transportieren kann, verlegt die Firma Kuhlmann aus Wittenburg für die Stadtwerke auf einer Länge von 1,5 Kilometern ein deutlich dickeres Mittelspannungskabel. Der Querschnitt steigt von 50 auf 300 Quadratmillimeter, die Leistung erhöht sich damit um 300 Prozent.

1,5 Kilometer neue Kabel für die Wärmeplanung

11.000 Volt fließen durch diese Leitungen, die von einem Trafohäuschen zum nächsten laufen. Überall dort, wo die Straße ohnehin aufgerissen ist, wird auch gleich der Anschluss für die Niederspannung (bis 400 Volt) der jeweiligen Häuser mitgemacht. „Das Niederspannungsnetz ist in Ordnung“, sagt Denise Duday. Insgesamt liegt das Investitionsvolumen bei 467.000 Euro. Die Erneuerung der Stromkabel im Gebiet Höchelsberg, Nachtigallenweg und Amselstraße umfasst auch die Anbindung an das Mittelspannungsnetz im Lerchenweg und soll in diesem Jahr abgeschlossen sein.

Diese Kabel dienen nur der Demonstration,  um wie viel größer das neue Kabel im Vergleich zum alten ist.
Diese Kabel dienen nur der Demonstration, um wie viel größer das neue Kabel im Vergleich zum alten ist. © Dirk Schulz | Dirk Schulz

Generell sei der Informationsbedarf enorm, wie die Energiewende der Bundesregierung vor Ort geschafft werden soll. „Bei uns rufen täglich Bürger an, die Fragen haben“, sagt Oliver Urhahn, der Netzwerkmeister Strom der Stadtwerken Geesthacht. Auf welche Heizungsart die Stadt in welchem Quartier vorrangig setzen will, steht abschließend erst Ende 2024 fest.


Aktuell ist ein Ingenieurbüro dabei, den Wärmebedarf zu erfassen und Lösungsideen für die Quartiere zu entwickeln. Erste Ergebnisse werden der Kommunalpolitik wohl im Frühjahr vorgestellt, für den Sommer plant die Stadt eine Informationsveranstaltung für alle Bürger. Was im Höchelsberg herauskommen könnte, darüber kann Oliver Urhahn derzeit nur spekulieren. „Ob alle Häuser Photovoltaik bekommen oder es eine gemeinsame Wärmepumpe für mehrere oder alle Häuser gibt, weiß ich nicht. Aber unser Netz ist dann fit für alles, was kommt.“