Hamwarde. Die beiden knapp 200 Meter hohen Windkraftanlagen sind die höchsten im Herzogtum Lauenburg. Sieben Gemeinden profitieren finanziell.
Der WindparkHamwarde hat Formen angenommen. Nun steht auch das zweite XXL-Windrad auf einem zur Gemeinde im Amt Hohe Elbgeest gehörenden Acker. Die inklusive Rotorblatt fast 200 Meter hohen Riesen sind die höchsten Windräder im Lauenburgischen. Sie liegen ziemlich genau in der Mitte zwischen den Dörfern Hamwarde, Kollow und Wiershop.
Gut zu sehen sind sie schon aus der Ferne, während sie in Teilen von Hamwarde – die Gemeindevertretung stand dem Bau kritisch gegenüber – sowie den anderen Orten von Gebäuden verdeckt sind.
Weithin sichtbar: Zweites Windrad steht
Das erste Windrad steht bereits seit drei Wochen, der Aufbau des zweiten hatte sich danach wegen schlechten Wetters (zu viel Wind) verzögert. „Geplant ist, dass die beiden Anlagen noch in diesem Jahr ans Stromnetz angeschlossen werden“, sagt Bauleiter Claus Hoffmann. Verantwortlich für den Betrieb bei Hamwarde ist die WKN Windkraft Nord AG.
Auf dem vom Land Schleswig-Holstein als Windenergie-Eignungsfläche ausgewiesen Areal kann 20 Jahre lang Strom erzeugt werden. Die finanziellen Umlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) teilen sich sieben umliegende Gemeinden: Hamwarde, Kollow, Wiershop, Brunstorf, Hohenhorn, Gülzow und Geesthacht.
Sieben Gemeinden teilen sich die EEG-Umlage
Je nach Größe der betroffenen Fläche gibt es 0,2 Cent pro Kilowatt-Stunde. Hamwarde bekommt einen Anteil von 25,24 Prozent vom Kuchen, das entspricht etwa 10.000 Euro im Jahr. Den größten Batzen gibt es für Kollow 27,81 Prozent, den kleinsten Anteil erhält die Stadt Geesthacht (0,65 Prozent).
2012 hatte es noch einen ablehnenden Bürgerentscheid zur Errichtung von Windkrafträdern in Hamwarde gegeben. 2015 hat das Land dann das Areal in eine Vorrangfläche umgewandelt. Die Bauanträge wurden 2020 gestellt.
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Die Anlieferung der Bauteile der beiden Windräder erfolgte über mehrere nächtliche Schwertransporte. Die Durchfahrt von Geesthacht mit den jeweils 74 Meter langen Rotorblättern war dabei besonders anspruchsvoll.