Geesthacht. Der neue Kalender vom Heimatbund und Geschichtsverein zeigt historische Ansichten aus der Zeit, als das Dorf Stadtrechte erhielt.

Der Alte Bahnhof in Geesthacht ist ob seiner Architektur eines der markantesten Gebäude in der Elbestadt. Vor 100 Jahren war er noch ein Stück imposanter, damals thronte auf der Spitze des Daches nämlich zusätzlich ein kleiner Turm. Wie das aussah, ist im neuen historischen Kalender vom Heimatbund und Geschichtsverein, gut zu erkennen. Der Alte Bahnhof, abgebildet auf einer am 18. Dezember 1924 abgestempelten Postkarte, ist bei dem Datum – natürlich – das Motiv im Dezember.

Zum 18. Mal haben die Heimatforscher ihren großen Bestand an alten Postkarten durchforstet. Über 3000 verschiedene Motive befinden sich im Fundus, der etwa durch Nachlässe stetig anwächst. Anlässlich des 100. Geburtstags von Geesthacht als Stadt im kommenden Jahr, haben der Vorsitzende Helmut Knust und seine Mitstreiter diesmal Karten ausgewählt, die rund 100 Jahre alt sind.

Historischer Kalender zeigt Stadt vor 100 Jahren

Auch der Titel ist anders: „Geesthacht – Ein Bildkalender für das Jahr 2024“ heißt er diesmal. Der ursprüngliche Name „Geesthacht in historischen und aktuellen Ansichten“ ist dabei weiter Programm. Sprich: Zusätzlich zum großen, historischen Motiv befindet sich jeweils ein kleines Bild von dem Ort, wie er heute aussieht zum Vergleich.

Eine alte Ansicht der heutigen Berliner Straße, als sie noch Alte Landstraße hieß.
Eine alte Ansicht der heutigen Berliner Straße, als sie noch Alte Landstraße hieß. © Dirk Schulz | Dirk Schulz

Dabei wird ersichtlich, dass die Alte Landstraße (heute, Berliner Straße, B5) bereits seit 1915 vierspurig mit einem Radweg in der Mitte war. „Das war indirekt die erste Umgehungsstraße“, sagt Helmut Knust. Auf den Bezug Geesthachts zu Hamburg – die Stadt fiel erst 1937 an Schleswig-Holstein – ist subtil mit dem August-Motiv verwiesen. Über dem heute noch existierenden Restaurant Lindenhof war die Flagge Hamburg an einem Fahnenmast gehisst.

Heimatbund wünscht sich Geesthacht-Schriftzug am Alten Bahnhof

Eine sogenannte Mondscheinkarte (Poststempel 16. April 1934) zeigt das Susannenhaus in der ehemaligen Lungenheilanstalt Edmundsthal. „Wenn man die Karte kippt, leuchten sogar die Fenster“, weiß Knust. Was die Heimatforscher derweil nicht exakt benennen können, ist, wann der Alte Bahnhof seinen Turm verloren hat. „Das könnte passiert sein, als das Jugendzentrum 1983 in den Bahnhof eingezogen ist“, unkt der Vorsitzende des Geschichtsvereins.

Knust und seine Mitstreiter haben derweil ein Anliegen: Die Rückkehr des Geesthacht-Schriftzuges, der an zwei Seiten des Bahnhofs in großen, weißen Buchstaben direkt unter dem Dach zu sehen war.

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Der historische Kalender der Bezirksgruppe vom Heimatbund und Geschichtsverein kostet 14 Euro. Erhältlich ist er in der Tourist-Info im Krügerschen Haus (Bergedorfer Straße 28) oder über Helmut Knust vom Geschichtsverein, Telefon 04152/749 76. Alle Kalender aus den Vorjahren sind übrigens nachbestellbar.