Lauenburg. Budenzauber rund ums Schloss Lauenburg gilt als besonders stimmungsvoll. Veranstalter haben das Konzept etwas modifiziert.

Wenn sich andere auf ihren bevorstehenden Sommerurlaub freuen, ist Karsten Legeler schon voll im Weihnachtsstress. Und nicht nur er. Eine extra dafür gebildete Arbeitsgruppe der Wirtschaftlichen Vereinigung (WVL) kümmert sich jeweils ab Mai um die Vorbereitungen des Lauenburger Weihnachtsmarktes. Schließlich hat der einen Ruf zu verlieren. Der Weihnachtsmarkt rund um das Lauenburger Schloss gehört zu den beliebtesten in Norddeutschland.

Auf der Seite www.hamburg.mitvergnuegen.com wird er in einem Atemzug mit so bekannten Märkten wie in Mölln oder Lüneburg genannt und als „besonders stimmungsvoll“ hervorgehoben. Dazu trägt ganz bestimmt der romantische Blick über die Elbe zur Funkelstunde bei. Traditionell am zweiten Adventswochenende öffnet der Weihnachtsmarkt rund um den Schlossturm in diesem Jahr von Freitag, 8., bis Sonntag, 10. Dezember.

Bauhof der Stadt hilft beim Auf- und Abbau

„Wir brauchen mindestens ein halbes Jahr Vorlauf, um das Programm auf die Beine zu stellen“, sagt Legeler. Besonders aufwendig sei die Arbeit hinter den Kulissen. „Die Kunsthandwerker planen ihre Termine langfristig, und um diese Zeit konkurrieren wir natürlich mit anderen Märkten in Deutschland“, weiß der zweite Vorsitzende der WVL. Andere organisatorische Fragen lassen sich aus der Erfahrung der vergangenen Jahre lösen. „Die Zusammenarbeit mit der Stadt, Sponsoren und Lauenburger Vereinen hat sich eingespielt. Da können wir uns auf Bewährtes verlassen“, sagt er. Schließlich hat der Weihnachtsmarkt rund um das Schloss einen festen Platz im Lauenburger Veranstaltungskalender.

Der städtische Bauhof hilft beim Auf- und Abbau der Pagodenzelte, außerdem können die barrierefreien Toiletten in den umliegenden Gebäuden der Verwaltung genutzt werden. Die große Bühne wird von der Kreissparkasse gesponsert. „Unser Weihnachtsmarkt ist dafür bekannt, dass wir stimmungsvolle Livemusik präsentieren. Die Besucher können sich auf einige Überraschungen freuen“, sagt Karsten Legeler.

Weihnachtsmann verteilt Süßes gegen ein Gedicht

Vor der Corona-Pandemie hatte die WVL immer an zwei Adventswochenenden eingeladen. Inzwischen habe sich der Weihnachtsmarkt an einem Wochenende bewährt, dafür von Freitag bis Sonntag. An der festlichen Stimmung vor der historischen Kulisse hat sich auch diesmal nichts geändert. Am Freitag, 8. Dezember, wird der Weihnachtsmarkt um 14 Uhr in der Maria-Magdalenen-Kirche eröffnet. Anschließend soll das Weihnachtslicht über den Wallweg vom Altar der Kirche zur Krippe auf dem Weihnachtsmarkt getragen werden. Dort haben Kunsthandwerker und Gastronomen ihre Stände aufgebaut. Bei Feuerlachs, Fleischspießen, Schmalzgebäck, Bratwurst und Spanferkel finden Besucher sicherlich etwas für ihren Geschmack. Wie schon in den vergangenen Jahren werden Märchenfiguren über den Markt schlendern. Auch Frau Holle ist dabei. Egal also, wie das Wetter wird, vom Schlossturm wird es einmal am Tag einen dichten Flockenwirbel geben.

Der Weihnachtsmann (Stefan Körschner) ist mit seinen Engeln auch in diesem Jahr auf dem Lauenburger Weihnachtsmarkt unterwegs.
Der Weihnachtsmann (Stefan Körschner) ist mit seinen Engeln auch in diesem Jahr auf dem Lauenburger Weihnachtsmarkt unterwegs. © BGZ

Auch der Weihnachtsmann wird an allen drei Tagen dem Weihnachtsmarkt einen Besuch abstatten. Seit 2017 schlüpft Stephan Körschner immer wieder in das Kostüm des bärtigen Alten. Begleitet wird er wieder von seinen zauberhaften Engeln. Und wenn Kinder ein Gedicht aufsagen oder ein Lied für ihn singen, greift er in seinen Sack, um kleine Überraschungen zu verteilen.

Noch sind auf dem Weihnachtsmarkt Buden und Stände frei

Problemlos war die Neuauflage des Lauenburger Weihnachtsmarktes nach der Corona-Zwangspause nicht. „Es gibt keine automatischen Zusagen mehr. Einige Händler haben Stände auf anderen Märkten gebucht, andere entdecken uns neu“, sagt Legeler. Für Kurzentschlossene ist das eine gute Nachricht. Es gibt nämlich noch einige freie Plätze auf dem Kunsthandwerkermarkt. Anmeldungen sind möglich unter Telefon 04153/577 44 20.

Für die kleinen Besucher hält nicht nur der Weihnachtsmann kleine Überraschungen bereit, es gibt auch ein nostalgisches Kinderkarussell. Ob die Besucher wieder die großen Lichtskulpturen der Firma Zirkel Event bestaunen können, ist noch unklar. „Einige Details müssen wir noch klären. Es wird aber auf jeden Fall wieder eine stimmungsvolle Atmosphäre geben, so viel können wir versprechen“, sagt Legeler.

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Eintritt zum Weihnachtsmarkt wieder frei

Seine Mitstreiter und er haben die Kosten für den Weihnachtsmarkt hart durchgerechnet. „Das war ein Grund, weshalb wir den Weihnachtsmarkt auch in diesem Jahr auf ein Wochenende, dafür aber an drei Tagen konzentrieren. Das spart unter anderem Kosten für den Sicherheitsdienst“, sagt er.

An einer Tradition wollen die Organisatoren jedenfalls nicht rütteln: Der Eintritt bleibt frei. „Natürlich ist der Weihnachtsmarkt immer ein Zuschussgeschäft für die WVL. Aber wir fühlen uns dieser schönen Lauenburger Tradition sehr verpflichtet“, sagt Legeler. Geöffnet ist der Weihnachtsmarkt am Freitag und Sonnabend von 14 bis 22 Uhr und am Sonntag von 12 bis 19 Uhr.