Aumühle. Wer hat eine Lösung? 28.000 Euro weniger pro Jahr. Förderverein lädt auf der Suche nach Antworten zur Podiumsdiskussion.
Wie kann die Kirchenmusik in Aumühle auch in Zukunft gesichert werden? Diese Frage ist Thema einer Podiumsdiskussion, zu der der Förderverein der Kirche Aumühle für Donnerstag, 12. Oktober, in die Kirche einlädt. Die Kirchenmusik ist ein wichtiger Baustein im Gefüge der Kirchengemeinde Aumühle – ob im Gottesdienst, bei Trauungen, Taufen, Trauerfeiern oder Konzerten – Musik gehört einfach dazu.
Aber sie ist auch ein teurer Baustein. Damit die Kirchenmusik im bisherigen Umfang erhalten bleiben kann, wurde 2022 der Förderverein Kirche Aumühle gegründet. „Denn der Kirchenkreis hat die Fördermittel für die Musik um 28.000 Euro gekürzt“, erklärt Dr. Hinrich Jenckel, zweiter Vorsitzender des Vereins. Diese Summe gelte es nun aufzufangen.
Hat Aumühles Kirchenmusik eine Zukunft?
Diese Summe hat Aumühle bisher als Sonderzuweisung für die Kirchenmusik wegen seines hohen Kirchensteueraufkommens jährlich erhalten. Sie entspricht etwa der Hälfte des Gehaltes der Kirchenmusikerin. Weil keine Kirchengemeinde mehr eine Sonderstellung haben soll, wurde sie aber gestrichen. Im vergangenen Jahr lagen die Ausgaben für die Kirchenmusik bei rund 77.000 Euro. Davon wird nicht allein die Musikerin bezahlt, sondern auch Noten, Anschaffungen und Honorare für Gastmusiker.
Kirchenmusikerin Susanne Bornholdt sorgt für hochkarätige Konzerte, leitet mehrere Chöre und spielt im Gottesdienst die Orgel. Der Etat der Kirchenmusik schrumpft jetzt gewaltig – und das bei steigenden Kosten und einer sinkenden Zahl der Kirchengemeindemitglieder. Pro Gemeindemitglied erhielt die Kirchengemeinde bisher 42 Euro jährlich. In Zukunft sind es nur noch 35 Euro. „Darunter leidet auch die Kirchenmusik“, erklärt Jenckel.
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Förderverein muss die gekürzte Summe von 28.000 Euro auffangen
Gerade die Kirchenmusik hat jedoch eine große Strahlkraft und beschert der Gemeinde bei den Konzerten viele auswärtige Besucher. „Der Förderverein muss ab 2023 versuchen, die fehlenden 28.000 Euro auszugleichen“, sagt Jenckel. Aktuell zählt der Verein mehr als 100 Mitglieder, der jährliche Mitgliedsbeitrag liegt bei mindestens 30 Euro. Rund 9000 Euro kommen auf diesem Weg zusammen. Der Rest müsse durch Spenden und Veranstaltungen gesammelt werden.
Moderiert wird die Diskussion von Johann Hinrich Claussen, Kulturbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland und ehemaliger Pastor in Reinbek. Ebenfalls auf dem Podium sitzen Prof. Elmar Lampson, ehemaliger Präsident der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, die Violinistin Birgit Erz, Gerhard Kappelhoff, Musiktherapeut am UKE, sowie Ann Christin von Steinaecker, Musiklehrerin der Sachsenwaldschule Reinbek. Beginn ist um 20 Uhr in der Kirche Aumühle (Börnsener Straße 25). Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.