Schwarzenbek. Nach Hilfeschreien rufen Anwohner die Polizei. Warum das Opfer (30) von vier Männern auf einem Hinterhof überfallen wurde, ist unklar.

Warum vier Männer einen fünften in Schwarzenbek am Freitagabend, 1. September, attackiert haben, ist weiterhin unklar. Sicher ist: Nach dem Überfall mit Messer und Hammer musste das Opfer schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht werden. Drei Personen konnte die Polizei festnehmen, ein Mann ist nach Erkenntnissen unserer Redaktion weiter flüchtig.

Der Mann, nach dem die Polizei auch Sonntag noch suchte, soll mit einem Hammer bewaffnet gewesen sein. Während auf Facebook das Gerücht die Runde machte, ein oder mehrere Männer seien Afghanen, stammen nach Informationen unserer Redaktion das Opfer wie auch die festgenommenen Angreifer aus dem Nahen Osten.

Überfall: Ein Tatverdächtiger ist noch flüchtig

Bis auf eine Person sollen sie zwischen 30 und knapp 40 Jahre alt sein. Es handelte sich augenscheinlich nicht um einen eskalierten Streit zwischen Heranwachsenden oder jungen Männern. Dies wie auch die anderen Umstände der Tat legen nahe, dass es sich eher um eine gezielte Attacke als um einen aus dem Ruder gelaufenen Streit gehandelt hat.

Die Auseinandersetzung begann Freitag in einem Haus in der Schwarzenbeker Innenstadt. Der Streit verlagerte sich gegen 19 Uhr in einen Innenhof an der Schmiedestraße. Dort sind nach bisherigen Erkenntnissen die Angreifer mit Messern und einem Hammer auf ihr Opfer losgegangen. Der etwa 30-jährige Mann erlitt schwere Verletzungen. Von Lärm und Hilfeschreien alarmierte Anwohner wählten um 19.03 Uhr den Notruf 110.

Nach Hilfeschreien alarmieren Nachbarn die Polizei

Beamte der Schwarzenbeker Wache rückten an, ebenso aus umliegenden Polizeirevieren. Die Ordnungshüter waren schnell vor Ort. Es gelang ihnen, drei Tatverdächtige festzunehmen. Die Polizei Schwarzenbek benötigte Unterstützung aus Geesthacht, Büchen und Lauenburg, weil sie zeitgleich wegen eines angeblichen Suizidversuchs an der Bahnlinie Bergedorf–Büchen im Einsatz war. Dieser erwies sich als falscher Alarm: Zum wiederholten Mal in den vergangenen Wochen war der Bahnverkehr auf der Linie Hamburg–Berlin gestoppt worden.

Nach Aussagen von Nachbarn wohnt weder das Opfer des Überfalls selbst noch einer der Festgenommenen in dem Haus an der Schmiedestraße. Der schwer verletzte Mann wurde zunächst durch einen Notarzt versorgt, dann mit Blaulicht in ein Krankenhaus gebracht.

Weder Opfer noch Tatverdächtige leben in Schwarzenbek

Bei dem Verletzten handelt es sich um einen etwa 30 Jahre alten Iraker. Die Festgenommenen stammen aus dem Nachbarland Syrien, hat gestern das Lagezentrum in Kiel bestätigt. Und: Weder der schwer verletzte Iraker noch die Angreifer sind in Schwarzenbek gemeldet.

„Bei keinem der festgenommen Tatverdächtigungen konnte die Tatwaffe sichergestellt werden“, bestätigt das Lage- und Führungszentrum auf Nachfrage. Und dies ist nicht das einzige Problem für die Ermittler: Fragen wirft der Umstand auf, dass die Beteiligten in Schwarzenbek aufeinander getroffen sind. „Es ist auch unklar, was der Auslöser gewesen ist.“