Breitenfelde. Bei der Kindesübergabe der getrennt lebenden Eheleute kommt es zum Drama. Polizei nennt jetzt Details zu der Tat in Breitenfelde.

Wenige Tage nach einem Messerangriff in Breitenfelde nennt die Polizei erschreckende Details zu der Beziehungstat: Ein Siebenjähriger ist Zeuge des Angriffs auf seine Mutter und ihren Lebenspartner geworden. Laut Polizei soll es während eines Treffens zur Kindesübergabe zwischen den seit kurzer Zeit getrennt lebenden Eheleuten zu der Messerattacke gekommen sein.

Für den kleinen Jungen müssen es schreckliche Szenen am Dienstagvormittag gewesen sein: Zunächst greift sein Vater den neuen Partner der Mutter mit einem Messer an. Das Opfer flüchtet auf das Gelände einer Tankstelle. Der Angreifer folgt. Weil Zeugen dem Verletzten helfen, attackiert der Täter die Mutter des Jungen, die ebenfalls noch versucht hat zu flüchten. Während der Siebenjährige körperlich unverletzt bleibt, erleiden die 37-Jährige und ihr Partner (45) lebensgefährliche Verletzungen.

Angreifer sticht mehrfach mit einem Messer auf seine Ehefrau ein

Treffpunkt für die Übergabe des Jungen war ein öffentlicher Parkplatz an der Bundesstraße in der kleinen Gemeinde im Kreis Herzogtum Lauenburg. Um 10 Uhr kommt es zu dem folgenschweren Drama. Laut Polizei sticht der 52-Jährige mehrfach mit einem Messer auf den neuen Partner seiner Ehefrau ein. „Der Rendsburger versuchte, dem Angreifer zu entkommen und sich schutzsuchend in die nahe gelegene Tankstelle zu begeben“, sagt Polizeisprecherin Claudia Struck und fügt hinzu: „Der Täter folgte seinem Opfer jedoch, ließ aufgrund anwesender Zeugen jedoch von seinem Vorhaben ab und eilte zurück zum Parkplatz.“

Die Mutter versucht noch zu flüchten. Doch etwa 200 Meter vom ersten Tatort entfernt wird auch die 37-Jährige Opfer einer Messerattacke. Laut Polizei sticht ihr Ehemann auf dem Grundstück eines Einfamilienhauses mehrfach auf sie ein. Offenbar wurden bis dahin immer mehr Menschen auf das Geschehen aufmerksam. „Unter Zuhilfenahme von Baustellenmaterial“, so die Sprecherin aus Lübeck, hätten drei Zeugen den 52 Jahre alten Täter überwältigt „und bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte festgehalten“.

Nach Messerattacke: Richter erlässt Haftbefehl gegen 52-Jährigen

Die beiden Opfer werden noch vor Ort von Rettungskräften versorgt und anschließend jeweils mit einem Rettungshubschrauber in umliegende Krankenhäuser geflogen. Einen Tag nach der Tat konnten Ärzte Entwarnung geben. Beide schweben nicht mehr in Lebensgefahr. Auch der Angreifer wird verletzt und in eine Klinik gebracht. Polizisten bewachen ihn dort. Noch am selben Abend kann er das Krankenhaus wieder verlassen und kommt in Polizeigewahrsam.

Am nächsten Tag erlässt ein Richter wegen des dringenden Verdachts des zweifachen versuchten Totschlags Haftbefehl gegen ihn. Er kommt in die JVA nach Lübeck. Wie die Sprecherin der Polizei mitteilt, „macht der beschuldigte Ehemann von seinem Schweigerecht Gebrauch“.

Die Lübecker Mordkommission hat noch am Dienstag die Ermittlungen am Tatort aufgenommen. Auch Beamte der Spurensicherung waren vor Ort, um Beweise zu sichern. Für den Rettungseinsatz und die Ermittlungen am Tatort wurde die Bundesstraße in Breitenfelde gesperrt. Neben einem Großaufgebot von Rettungskräften und Polizei waren auch Seelsorger im Einsatz. Sie kümmerten sich um Zeugen und Angehörige der Opfer kümmerten. Insbesondere um den Siebenjährigen, um den sich nun Angehörige kümmern.