Lohbrügge. Ein junger Mann ist an der Plettenbergstraße mit einer Schusswaffe verletzt worden. Polizei sichert Beweise am mutmaßlichen Schützen.
Ein junger Mann ist am Sonntagnachmittag in Lohbrügge offenbar durch eine Schusswaffe verletzt worden. Das Opfer soll selbst den Notruf gewählt und den Beamten mitgeteilt haben, dass es am Bein getroffen wurde. Die Polizei konnte den mutmaßlichen Täter schnell ermitteln.
Auf einer Rasenfläche vor einem Mehrfamilienhaus an der Plettenbergstraße fanden Retter gegen 15.30 Uhr den Mann und versorgten seine Wunde am Oberschenkel. Die Verletzung des 24-jährigen Opfer sei indes nicht lebensgefährlich, wie ein Sprecher der Polizei Hamburg mitteilte.
Mann in Lohbrügge niedergeschossen: Polizei nimmt mutmaßlichen Schützen fest
Offenbar war der junge Mann zuvor mit einem anderem Mann (30), den er offenbar kannte, verbal aneinandergeraten. Dies sei nach ersten Erkenntnissen der Ermittler offenbar eskaliert. Der 30-Jährige habe plötzlich eine kleinkalibrige Waffe gezogen und seinem Kontrahenten „aus nächster Nähe“ ins Bein geschossen. Anschließend flüchtete der Schütze mit seiner hellblauen Mercedes A-Klasse.
Der Verletzte konnte den Beamten eine ziemlich genaue Täterbeschreibung geben, sodass die Sofortfahndung mit mehreren Funkstreifenwagen schnell erfolgreich war. An der Einmündung Perelstraße/Korachstraße, unweit des Tatorts, stoppten Polizisten den Mercedes und nahmen den Mann vorläufig fest.
Zur Beweissicherung wurden ihm zusätzlich zu den Handschellen auch Papiertüten über die Hände gezogen. Offenbar sollten diese nach Schmauchspuren untersucht werden. Zudem bestand der Verdacht, dass der 30-Jährige unter Einfluss von Betäubungsmitteln Auto gefahren sein könnte. Er wurde zur Wache in Bergedorf (PK 43) gebracht, dort wurde ihm eine Blutprobe entnommen.
Vermeintlicher Schütze hat weitere Waffen in seiner Wohnung
Die Beamten erwirkten bei der Staatsanwaltschaft zudem einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung des Festgenommenen in Wandsbek. Dort wurde neben einem kleinen Vorrat an Betäubungsmitteln eine weitere Schusswaffe sowie ein Messer gefunden und sichergestellt. Die eigentliche Tatwaffe sei noch nicht sichergestellt worden, so die Polizei. Dafür wurde jedoch im Wagen des Tatverdächtigen eine Patrone gefunden, die ein ähnliches Kaliber wie die im Bein des Opfer ausweist.
Weil keine Haftgründe vorlagen, wurde der 30-Jährige mittlerweile wieder entlassen. Die Hintergründe des am Ende blutigen Streits sind bisher unklar. Die Ermittlungen in diesem Fall dauern an.