Stade/Buchholz. Nach einer tödlichen Messerattacke erwischen die Ermittler den möglichen Täter – dabei half auch ein 3D-Modell des Tatorts.

Die Ermittlungen dauerten nur wenige Wochen und führten direkt zum Erfolg: Nach einer tödlichen Messerattacke in Stade am 22. März haben Beamte am heutigen Vormittag zugeschlagen. Sie untersuchten insgesamt vier Objekte in Buchholz und Winsen.

Der 34-jährige Tatverdächtige wurde dabei widerstandslos zu Hause festgenommen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stade hatte das Amtsgericht Stade die entsprechenden Durchsuchungsbefehle und den Haftbefehl erlassen, den die Einsatzkräfte dann vollstrecken konnten.

Mordfall in Stade: Ermittler ließen sich 3D-Modell des Tatorts anfertigen

Der Buchholzer wurde zunächst in den Stader Polizeigewahrsam eingeliefert, wo er sich ersten Vernehmungen unterziehen musste. Anschließend wurde er zusammen mit der Staatsanwaltschaft dem Haftrichter beim AG Stade vorgeführt, der den entsprechenden Haftbefehl verkündete. Der 34-Jährige wurde anschließend von Polizeibeamten in eine niedersächsische Justizvollzugsanstalt eingeliefert.

Vorausgegangen waren wochenlange Ermittlungen und Befragungen von Anwohnern und Zeugen sowie intensive und zeitaufwendige Auswertungen von über 150 verschiedenen Spuren. Sogar ein 3D-Modell des Tatorts hatten die Ermittler sich aufwendig anfertigen lassen. Dafür wurde der Bereich rund um die Straße „Beim Salztor“ mit einer Spezialkamera in einem 360 Grad-Winkel aufgenommen und vermessen.

Von dem Tatort bei der Stader Altstadt wurde im Zuge der Ermittlungen ein 3D-Modell erstellt.
Von dem Tatort bei der Stader Altstadt wurde im Zuge der Ermittlungen ein 3D-Modell erstellt. © Joto

Ermittler konnten Fluchtwege des Täters nachvollziehen

In dem Modell konnten sich Beamte der Mordkommission virtuell bewegen – auch, um die Abläufe am Tatabend und mögliche Fluchtwege des Täters nachvollziehen zu können.

Mehr Blaulicht-News aus der Region

Die an die Festnahme anschließende Durchsuchung der Wohn- und Geschäftsräume diente dabei zum Auffinden weiterer Beweismittel in dem Mordfall. Sie erfolgte mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei und Spezialkräften aus Lüneburg und Hannover, die an vier Orten gleichzeitig eingriffen, wie es in einer Mitteilung der Polizeiinspektion Stade heißt.

Stader Polizeidirektor lobt die Leistung seiner Ermittler

Der Leiter der Stader Polizeiinspektion, Polizeidirektor Jan Kurzer, zeigte sich hochzufrieden mit dem Ergebnis. „Nur durch das besondere Engagement unserer erfahrenen Ermittlerinnen und Ermittler aus der Mordkommission und der aktiven Unterstützung durch die Staatsanwaltschaft Stade ist es uns gelungen, binnen einer so kurzen Zeit von sechs Wochen einen Tatverdächtigen für den Mord zu ermitteln und festzunehmen“, heißt es in der Mitteilung.

„Dabei haben die Beamtinnen und Beamten zeitweise rund um die Uhr gearbeitet, um den Fall so schnell wie möglich aufklären zu können. Wir hoffen, dass durch unsere professionelle Arbeit das Sicherheitsgefühl in Stade wieder deutlich gestärkt werden konnte.“