Wennerstorf. Ein Spargelbauer im Landkreis Harburg vermeldet den ersten Spargel der Saison. Mit welcher Methode die frühe Ernte gelingt.
Spargel ist eines der letzten richtigen Saisongemüse, der Beginn der Ernte wird jedes Jahr von vielen Menschen sehnsüchtig erwartet. Jetzt konnte ein Landwirt im Landkreis Harburg die gute Nachricht verkünden: Der erste Spargel ist da! Das ist einerseits überraschend, da andere Spargelbauern in der Region hoffen, dass sie zu Ostern die ersten weißen Stangen verkaufen können. Andererseits handelt es sich in diesem Fall um speziellen Spargel.
Besonders frühe Spargel-Ernte wird durch Heizung im Boden möglich
„Wir haben ein bisschen nachgeholfen“, sagt Heiner Bartels, der einen Hof in Wennerstorf führt. Eines seiner Spargelfelder wird mit Wärme aus einer Biogasanlage, die auch mehrere Häuser versorgt, beheizt. So schießen die Stangen, die normalerweise ab einer Bodentemperatur von 11 Grad Celsius zu wachsen beginnen, früher im Jahr in die Höhe. Dieser sogenannte Heizungsspargel ist auf dem Hof Bartels, der die Methode seit etwa fünf Jahren nutzt, zumeist um diese Jahreszeit reif für die erste Ernte.
Ungewöhnlich ist diesmal die Menge: Rund 100 Kilogramm werden nun täglich gestochen. „Damit haben wir nicht gerechnet, nach diesem unglücklichen Jahr“, sagt Heiner Bartels. Zwar sei es grundsätzlich gut für die Landwirtschaft, dass es ein nasses Jahr war, aber das Wasser habe ihm auch Sorgen bereitet. Die 40 Zentimeter hohen Dämme für die restlichen Spargelfelder konnte der Bauer nicht wie üblich schon im Herbst vorbereiten, dies wird jetzt nachgeholt.
Heizungsspargel erfüllt jährliche Sehnsucht – das hat seinen Preis
Die Spargelpflanzen wachsen in einer Bodentiefe von 22 Zentimeter, weitere drei Zentimeter darunter verlaufen auf dem einen Feld die Wärmeleitungen. Die Wärme regt das Wachstum an. „Das funktioniert gut bei uns“, sagt Heiner Bartels, der um Ostern auch den normalen Folienspargel erwartet.
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Der frühe Heizungsspargel vom Hof Bartels geht unter anderem an Gastronomen und auf den Großmarkt. Zudem wird er im Hofladen in Rade verkauft, die erste Sorte kostet derzeit 19,90 Euro. Auch die Familie Bartels hat das junge Gemüse schon gekostet – nicht in Wasser gekocht, sondern wie immer aus dem Ofen, verrät der Spargelbauer.