Seevetal. Kosten müssen von Senioren selbst getragen werden. Auch Taschengeld der Bewohner offenbar futsch. Was mit den Mitarbeitern passiert.

Damit hatte so plötzlich niemand gerechnet – schon gar nicht die Betroffenen selbst. „Ich habe keine guten Nachrichten für Sie. Wir müssen schließen. Sofort!“: Mit diesen Worten begrüßte der Insolvenzverwalter des Senioren-Pflegeheims Falkenhof in Maschen am vergangenen Dienstagabend rund 40 Angehörige. Eine Hiobsbotschaft angesichts des dramatischen Mangels an Pflegeplätzen im Landkreis Harburg.

Das finanziell in Schieflage geratene Heim befindet sich seit Dezember in der Insolvenz. Mögliche Investoren, die das Heim übernehmen hätten können, seien abgesprungen. Jetzt zog der Insolvenzverwalter offenbar die finale Reißleine. Für die 29 Bewohner bedeutet das: Sie müssen innerhalb der nächsten zwei Wochen, bis Ende Februar, ein neues Pflegeheim für sich finden. Zuerst hatte „Seevetal Aktuell“ über den Vorgang berichtet.

Pflegeheim Falkenhof schließt Ende Februar: Hiobsbotschaft für 50 Mitarbeiter

Die Heimaufsicht des Landkreises Harburg informierte die Angehörigen, dass es im gesamten Landkreis Harburg derzeit 45 freie Plätze für die Falkenhof-Bewohner gebe. Die Umzüge müssen selbst finanziert werden, da aus der Insolvenzmasse keine Gelder zu erwarten sind. Auch die sogenannten Taschengelder der Bewohner sind offenbar weg.

Die rund 50 Mitarbeiter des Falkenhofs werden Ende Februar ihre Arbeit verlieren. Die Gehälter für diesen Monat können noch ausgezahlt werden, dank des Insolvenzgeldes. Der Insolvenzverwalter versprach, die Mitarbeiter unbürokratisch in Pflegeheimen der Region zu vermitteln. Welche Heime damit gemeint sind und über freie Plätze verfügen, ist unklar.

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