Buchholz. 1087 Bürger hatten sich an Online-Aktion beteiligt. Mehrheit der Bürger mit der Innenstadt zufrieden. Doch es gibt auch Kritik.
1087 Bürgerinnen und Bürger hatten sich an einer Online-Befragung der Stadt Buchholz vom 22. Juni bis 23. Juli beteiligt. Nun liegt die Auswertung vor. „Die Ergebnisse stimmen optimistisch: Fast jeder zweite Teilnehmer empfindet die Entwicklung der Innenstadt als positiv“, fasst Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse zusammen. „Unsere Innenstadt punktet in vielen Bereichen und kann sich auch gut gegen den Online-Handel behaupten.“
So gaben 42 Prozent der Befragten an, die Entwicklung der Buchholzer Innenstadt „eher positiv“ oder „sehr positiv“ zu sehen; ungefähr ein Fünftel der Befragten (22 Prozent) gab an, keine Veränderung wahrzunehmen. 36 Prozent der Befragten stimmten bei der Wahrnehmung der allgemeinen Innenstadtentwicklung für „eher“ oder „sehr negativ“ oder gaben keine Antwort.
Für Kinder, Jugendliche und Touristen ist noch Luft nach oben
Vor allem für Kinder, Jugendliche und Touristen wird bei der Attraktivität der Buchholzer Innenstadt noch Luft nach oben gesehen, während die Attraktivität der Innenstadt für Familien und Senior/-innen eher als hoch eingeschätzt wird. Überraschend ist, dass in Buchholz weniger Menschen im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt Online-Shopping nachgehen: 61 Prozent der Teilnehmenden gaben demnach an, einen Shoppingbummel in der Buchholzer Innenstadt dem Online-Shopping vorzuziehen.
Bemerkenswert ist zudem, dass sich die Besucher der Buchholzer Innenstadt im Verhältnis zu deren Gesamtgröße überdurchschnittlich lange vor Ort aufhalten: 71 Prozent der Befragten verweilten bei ihrem letzten Besuch in der Buchholzer City mindestens 30 Minuten und bis zu 2 Stunden im Buchholzer Zentrum. Eine Parkplatzknappheit wird in Buchholz nicht bestätigt: Obwohl rund 41 Prozent der Besucher/-innen mit dem PKW anreisen, berichten nur 13 Prozent der Teilnehmenden von Parkplatzproblemen im Innenstadtbereich.
Knapp die Hälfte der Besucher kommt entweder mit dem Fahrrad oder zu Fuß
Interessant ist, dass knapp die Hälfte der Besucher/-innen der Innenstadt entweder mit dem Fahrrad (28 Prozent) oder zu Fuß (20 Prozent) kommt. Als Lieblingsorte wurden vorwiegend die Breite Straße vor der Empore genannt, die Buchholz Galerie, der Rathauspark, der Peets Hoff sowie Einrichtungen wie die St.Paulus-Kirche, die Stadtbücherei, der Kunstverein und weitere.
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Bei der Frage, wo perspektivisch noch Handlungsbedarfe für die Buchholzer Innenstadt gesehen werden, spielt Flair eine große Rolle: Vielfältige Angebote in Gastronomie und Einzelhandel stehen weit oben auf der Wunschliste, gefolgt von attraktiven Treffpunkten im Freien und Spielplätzen. An erster Stelle bei der Frage nach Verbesserungen in den kommenden fünf Jahren jedoch werden Investitionen in die Klimafolgenanpassung und Begrünung gesehen.
Im Deutschlandvergleich schneidet Buchholz überdurchschnittlich gut ab
Bei vergleichbaren Umfragen in anderen Städten werden diese Aspekte oft nachrangig genannt. Im Fazit fasst die mit der Umfrage beauftragte Agentur „wer denkt was GmbH“ aus Darmstadt zusammen: „Im direkten Vergleich mit anderen, ähnlich großen Städten in Deutschland, schneidet Buchholz in der Nordheide überdurchschnittlich gut ab.“
„Ich danke allen, die sich an der Umfrage beteiligt haben. Die Erkenntnisse aus der Online-Befragung werden nun in die Erstellung eines Nutzungs- sowie Digitalisierungskonzeptes für die Innenstadt einfließen, um das innerstädtische Angebot vor Ort, aber auch im Digitalen, weiterzuentwickeln“, sagt Jan-Hendrik Röhse. Die detaillierten Ergebnisse der Befragung sind auf der Seite www.herzvonbuchholz.de zu finden. Zwei weitere Befragungen zur Buchholzer Innenstadt sind für die Jahre 2024 und 2025 terminiert.