Neu Wulmstorf. Der Alarm im Freibad war automatisch ausgelöst worden. 130 Feuerwehrkräfte und der Bürgermeister sind daraufhin vor Ort.

Eine defekte Chlorgasanlage im Neu Wulmstorfer Freibad im Landkreis Harburg hat am Sonnabendabend für einen stundenlangen Großeinsatz der Feuerwehr gesorgt. Nach Angaben der Feuerwehr gab es gegen 17.50 Uhr einen automatischen Alarm aus dem Freibad, das ein Sicherheitssystem der Chlorgasanlage ausgelöst hätte.

Badegäste befanden sich nicht im Freibad, weil es bereits seit Anfang September geschlossen ist.

Freibad Neu Wulmstorf: Experten des Gefahrgutzugs alarmiert

„Bei ersten Messungen im Freien stellten wir keine erhöhte Konzentration von Chlorgas fest“, sagte Neu Wulmstorfs Feuerwehrsprecher Tjark Ohzkinat. Es habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Anwohner bestanden. Trotzdem wurden aus Sicherheitsgründen die Experten des Gefahrgutzugs alarmiert. Denn das Gas in Reinform kann schwere Lungen- und Hautschäden verursachen.

Badegäste befanden sich zum Zeitpunkt des Alarms nicht im Freibad
Badegäste befanden sich zum Zeitpunkt des Alarms nicht im Freibad © JOTO | JOTO

Unter luftdichten Chemikalienschutzanzügen gingen am Abend drei Feuerwehrleute in das betroffene Freibadgebäude. Dort stellten sie keine gefährliche Konzentration des Gases fest. Aus Sicherheitsgründen verschlossen sie die Gasflaschen.

Sommer 2023: Eine Freibad-Saison mit etlichen Zwischenfällen

Vermutlich hatte der automatische Schutzmechanismus der Anlage, eine Berieselungsanlage mit Wasser, das Gas bereits gebunden. Insgesamt waren mehr als 130 Feuerwehrleute aus dem gesamten Landkreis Harburg im Einsatz. „Wir beginnen jetzt mit der Fehleranalyse und ermitteln, welcher Schaden möglicherweise entstanden ist”, sagte Neu Wulmstorfs Samtgemeindebürgermeister Tobias Handtke (SPD) vor Ort.

Die bereits abgelaufene Saison im Freibad war nicht ohne Zwischenfälle verlaufen. Aufgrund von Problemen mit der Chlorgasanlage konnte das Nichtschwimmerbecken den ganzen Sommer über nicht genutzt werden. Eine Störung in der Anlage und den Zuleitungen führte dazu, dass das Chlor nicht gleichmäßig ins Becken gelangte.

Am 4. Oktober soll nun erst einmal die Hallenbadsaison eingeleitet werden

Ob es einen Zusammenhang zwischen diesen wiederholten Problemen und dem aktuellen Defekt gibt, ist derzeit ungewiss. Fest steht, dass das mehr als 60 Jahre alte Freibad sanierungsbedürftig ist, aber der Gemeinde keinerlei Geld einbringt. „Wir wollen das Freibad so lange wie möglich erhalten“, versprach Tobias Handtke.

Am 4. Oktober soll nun erst einmal die Hallenbadsaison eingeleitet werden. Das Bad wurde in den vergangenen Jahren aufwendig saniert.