Tostedt. Bei einem Messerangriff in Tostedt wird ein 42-Jähriger von zwei Brüdern schwer verletzt. Über den Grund schweigen Opfer und Täter.

  • Am Mittwochabend ist es vor einem Supermarkt an der Zinnhütte in Tostedt zu einem Streit zwischen drei Männern gekommen.
  • Ein schwer verletzter Mann wurde mit dem Rettungshubschrauber in ein Hamburger Krankenhaus geflogen.
  • Die Staatsanwaltschaft stuft die Tat aktuell als gefährliche Körperverletzung ein.

Vor einem belebten Supermarkt ist am Mittwochabend in Tostedt ein 42-jähriger Mann von zwei Brüdern (52 und 54) mit Messern angegriffen und schwer verletzt worden. Die drei Männer waren auf dem Vorplatz eines Discounters in der Zinnhütte in Streit geraten, erzählten Zeugen vor Ort.

Die verbale Auseinandersetzung sei immer lauter geworden, dann zogen beide Brüder Messer und stachen auf ihren Kontrahenten ein.

Messerstecherei in Tostedt: Sanitäter der Rettungswache versorgen den Mann

Gegen 17.45 Uhr gingen die ersten Notrufe bei der Polizei ein. Die Beamten fanden kurze Zeit später den stark blutenden 42-Jährigen vor dem Supermarkt liegend vor. Ein Fahrrad war bei der Auseinandersetzung umgefallen, Blutspritzer großflächig auf dem Boden verteilt. Sanitäter der Tostedter Rettungswache versorgten den Mann und brachten ihn in einen Rettungswagen.

Ein Rettungshubschrauber flog das schwer verletzte Opfer in ein Hamburger Krankenhaus.
Ein Rettungshubschrauber flog das schwer verletzte Opfer in ein Hamburger Krankenhaus. © JOTO | Joto

Die beiden mutmaßlichen Täter standen währenddessen ruhig auf dem Parkplatz. Um die Szenerie herum gingen weiter Passanten in den Supermarkt und luden Einkäufe in ihre Autos. Die Polizisten suchten in der näheren Umgebung in Büschen und zwischen geparkten Fahrzeugen nach den Tatwaffen. Sie stellten zwei Messer sicher.

Die Hubschrauberlandung an der Zinnhütte sorgte in Tostedt für Aufsehen

Zahlreiche Augenzeugen der Tat wurden von den Streifenpolizisten befragt und auch mögliche Videoaufnahmen des Supermarktes gesichert. Der mutmaßliche Tatort wurde von der Polizei nicht abgesperrt.

Ein Rettungshelikopter aus Hamburg flog einen Notarzt ein. Die Hubschrauberlandung an der Zinnhütte sorgte bei zahlreichen Tostedtern für Aufsehen. Der Notarzt konnte zusammen mit den Tostedter Sanitätern den schwer verletzten 42-Jährigen so weit stabilisieren, dass er nicht in Lebensgefahr schwebte.

Dritter Vorfall in kurzer Zeit: Menschen im Ort sorge sich um ihre Sicherheit

Mit schweren Verletzungen wurde er in eine Hamburger Klinik geflogen. Einer der Brüder erlitt bei dem Angriff leichte Verletzungen am Kopf, als sich das Opfer wehrte. Er wurde ambulant im Krankenhaus versorgt. Die Polizisten nahmen die beiden Tatverdächtigen zur Identitätsfeststellung auf die Wache mit. Danach wurden sie wieder entlassen – aus Mangel an Haftgründen. Die Staatsanwaltschaft stuft die Tat aktuell als gefährliche Körperverletzung ein.

Dies war bereits der dritte Vorfall in kurzer Zeit. Bereits am letzten Freitag gab es am Tostedter Bahnhof einen großen Polizeieinsatz, in dieser Woche verbreitete sich ein Gewalt-Video unter Eltern und Schülern. Die zunehmende Unsicherheit im Ort lässt einige Menschen Sorgen um ihre Sicherheit haben.

Gerüchte verbreiten sich innerhalb weniger Minuten in den sozialen Medien

Warum die Männer in Streit geraten waren, ist nicht bekannt. Nach Abendblatt-Informationen schweigen sowohl das Opfer als auch die Tatverdächtigen gegenüber der Polizei. Eine offizielle Vernehmung steht allerdings noch aus. Vermutlich kannten sich die Beteiligten schon vor dem Streit.

Da der Parkplatz zur Tatzeit rege besucht war, gab es eine Vielzahl von Zeugen für den Vorfall. Trotzdem ist die Polizei weiter auf der Suche nach Zeugen. Diese werden gebeten, sich mit der Polizei in Tostedt oder Buchholz in Verbindung zu setzen, sagte Polizeisprecherin Wiebke Hennig.

In den sozialen Medien verbreiteten sich innerhalb weniger Minuten Gerüchte über die Tat. Hunderte Leute beteiligten sich an den Diskussionen. Mal wurde gewarnt, dass noch Täter flüchtig seien, mal seien Flüchtlinge die Täter. Nach Abendblatt-Informationen war dies nicht der Fall. Die Polizei wollte sich zur Nationalität nicht äußern.