Tostedt. Polizei ermittelt wegen Körperverletzung. Beteiligte Mädchen sind noch keine 14 Jahre alt. Was in dem Video zu sehen ist.

Es ist eine Horrorvorstellung für viele Eltern: Ein Video einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen mehreren Mädchen in Tostedt im Landkreis Harburg wird aktuell in Chatgruppen hundertfach geteilt. Wie die Polizei bestätigte, kam es am 28. Juni in der Schützenstraße zunächst zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen sechs Kindern.

Wie auf dem Videomaterial zu erkennen ist, kommt es dann zu Schlägen und Tritten. Mindestens ein Mädchen filmt die Tat. Keines der Kinder musste in einem Krankenhaus behandelt werden. Und doch: Die Hintergründe zu der Auseinandersetzung sind noch unklar.

Cybermobbing in Tostedt? Polizei hat Gefährderansprachen durchgeführt

Die Polizei ermittelt nun wegen Körperverletzung. Alle Mädchen sind noch keine 14 Jahre alt und dementsprechend nicht strafmündig. Das bedeutet, sie können nicht von einem Gericht für die Tat bestraft werden. „Wir haben Gefährderansprachen durchgeführt“, sagte Torsten Adam, Leiter der Polizeistation Tostedt. Außerdem würden Gespräche zum Beispiel mit der Schule und weiteren Organisationen geführt.

Die Polizei ist bei Fällen mit Minderjährigen und insbesondere bei Kindern durch eine Leitlinie des Innenministeriums angehalten, „bei der Bekanntgabe von personenbezogenen Daten besondere Zurückhaltung zu üben, um eine Stigmatisierung zu vermeiden”. Unter anderem deswegen – und weil die mutmaßlichen Täterinnen bekannt sind, veröffentlichten die Beamten keine Pressemitteilung.

Auf den Bildern sind die Kinder und die Auseinandersetzung klar zu erkennen

Durch das aufgenommene Video findet die Tat in Chatgruppen und den sozialen Medien im Moment eine größere Aufmerksamkeit. Auf den Bildern sind die Kinder und die körperliche Auseinandersetzung klar zu erkennen.

„Wir haben das Videomaterial vorliegen und ausgewertet”, sagte Torsten Adam. Es würden weitere Ermittlungen zu dem Video laufen. Wer das Video zunächst verbreitet hat, ist derzeit noch nicht bekannt. Eine Verbreitung des Videos verletzt das Recht am eigenen Bild.

Forschungen zeigen, dass solche Aufnahmen oft zu Cybermobbing führen und sie enorme psychische Auswirkungen für die Betroffenen haben können. Ungeachtet dieser Folgen wird das Video weiter geteilt.