Soltau. Flugdienst ist täglich über Wäldern zwischen Harburg und Harz unterwegs. Die Crew hat eine wichtige Aufgabe

13.000 Quadratmeter des Stübeckshorner Waldes nahe Soltau im Heidekreis standen am Montagabend in Brand (das Abendblatt berichtete). Entdeckt wurde das Feuer vom Feuerwehrflugdienst, der bei der aktuell hohen Waldbrandgefahr regelmäßig über die Lüneburger Heide fliegt.

„Es ist im Moment eine brandgefährliche Situation”, erklärt Stephan Meier, der als Feuerwehrmann beim Flugdienst dabei ist. Durch die Trockenheit steigt die Waldbrandgefahr. Der Deutsche Wetterdienst hat unter anderem für Teile der Landkreise Harburg, Lüneburg und für den Heidekreis die höchste Warnstufe herausgegeben.

Feuerwehrflugdienst startet mit seiner Cessna vom Lüneburger Flugplatz

Der Feuerwehrflugdienst startet mit seiner Cessna vom Lüneburger Flugplatz aus. An Bord sind bei den Flügen ein Pilot sowie zwei Beobachter von den Landesforsten und der Feuerwehr. Dabei fliegen sie eine Standardroute von der Lüneburger Heide bis zum Brocken.

Stephan Meier (Feuerwehr), Harry Hahlbohm (Forst), Gregor Szielasko (leitender Pilot), Thomas Breuer (Pilot) bei der Lagebesprechung vor einem Flug.
Stephan Meier (Feuerwehr), Harry Hahlbohm (Forst), Gregor Szielasko (leitender Pilot), Thomas Breuer (Pilot) bei der Lagebesprechung vor einem Flug. © JOTO | Joto

Auch beim großen Waldbrand bei Lübtheen in der Nähe der Landesgrenze flog die Crew.

„Unsere Hauptaufgabe ist es, die Einsatzkräfte am Boden zu den Brandstellen zu führen”, erklärt Stephan Meier. Vom Boden aus sei es oft schwierig, den Brandort in einem Waldgebiet schnell zu finden. Je schneller aber die Feuerwehr das Feuer löschen kann, desto weniger besteht die Gefahr für einen großen Waldbrand.

Waldbrände: In vielen Landkreisen der Region herrscht höchste Alarmstufe

So auch in Soltau am Montag. Dort entdeckte der Feuerwehrflugdienst gegen 18 Uhr mehrere Rauchentwicklungen aus dem Waldgebiet.

Am Boden fanden die Retter brennenden Waldboden an zwei voneinander getrennt liegenden Stellen vor. Mehr als 100 Feuerwehrleute löschten bis in die Abendstunden alle Brandherde und Glutnester. Wasser für den Waldbrand wurde von Feuerwehrfahrzeugen im Pendelverkehr vom nächsten Hydranten in der Ortschaft Stübeckshorn zu den Brandstellen geschafft.

Wie es zu dem Feuer, bzw. zu den Feuern kommen konnte, war zunächst unklar. Die Polizei sicherte vor Ort Spuren. Im Heidekreis gilt die höchste Waldbrandgefahrenstufe, Trockenheit und Wind haben Pflanzen und Boden bereits ausgezehrt. In den nächsten Tagen sinkt die Waldbrandgefahr unter anderem durch nachlassende Winde etwas ab. tjo