Harburg/Buxtehude/Stade/Lüneburg. Advent, Advent, die Energiesparlampe brennt: Die großen Märkte in der Region trotzen der Krise. Das Abendblatt hat vor Ort nachgefragt.
Ja, ist denn heute schon Weihnachten? Noch nicht, aber die Adventszeit ist nicht mehr allzu lange hin. Und mit ihr kommen die Weihnachtsmärkte wieder in die Region, die im vergangenen Jahr nur unter Corona-Auflagen stattfinden konnten. Jetzt stehen die Planungen für die größten Märkte im Hamburger Süden. Das Abendblatt gibt eine Übersicht über die Angebote in Harburg, Buxtehude, Stade und Lüneburg.
Weihnachtsmarkt Harburg: Der Familiäre beginnt schon am 17. November
Bald stehen sie wieder vor dem Harburger Rathaus: die hohe Tanne, die große Weihnachtskrippe und die Weihnachtspyramide. Der Weihnachtsmarkt auf dem Harburger Rathausplatz beginnt am Donnerstag, 17. November. Er soll laut Veranstalter wieder traditionelle Weihnachten für Familien, Freunde und Kollegen bieten und Sorgen verdrängen. So soll die Energiekrise für die Gäste möglichst nicht zu spüren sein.
„Wir mussten schon immer sparen, weshalb wir frühzeitig auf LED umgestellt haben. Schon 2018 waren wir damit durch“, sagt Eventmanagerin Anne Rehberg. Auch Zeitschaltuhren habe es immer gegeben. „Um noch mehr zu sparen, ginge bei uns nur weglassen“, so Rehberg. Das Kommen lohne sich aber in jedem Fall: „Der Markt ist klein, aber gemütlich. Es gibt viele Aktionen und Musik.“
Kulinarisch werde angeboten, was zur Vorweihnachtszeit gehört. „Wir brauchen diese gemeinsame Erlebnis und die Begegnung – gerade in diesen Zeiten“, sagt Rehberg. Die Atmosphäre soll trotz aller Widrigkeiten stimmen. So kommen die Turmbläser in diesem Jahr ab dem Ersten Advent täglich. Und auch Frau Holle wird wieder Schnee und Schokoladentaler aus den Fenstern des Rathauses werfen.
Einen weiteren emotionalen Gänsehaut-Moment wird es erfahrungsgemäß mit der Aktion „Harburg singt!“ geben. Traditionell werden Bastelstunden mit der Bastelfee und dem benachbarten Museum angeboten, es gibt eine Weihnachtsmann-Sprechstunde, Puppentheater, die Märchentanten und den Adventskalender mit Geschenken.
Weihnachtsmarkt Harburg: 17. November – 29. Dezember (24./25. Dezember geschlossen), montags bis sonnabends 11 bis 20 Uhr, sonntags 13 bis 20 Uhr, Gastronomie jeweils bis 21.30 Uhr.
Weihnachtsmarkt Buxtehude: Der Märchenhafte kehrt in die Altstadt zurück
Der Weihnachtsmarkt „Wintermärchen Buxtehude“ findet in diesem Jahr von Freitag, 25. November, bis Heiligabend statt – und zwar wieder in der Buxtehuder Altstadt im Bereich Lange Straße, Breite Straße und Rathausplatz. Im vergangenen Jahr war der Markt des Stadtmarketings der Hansestadt Buxtehude wegen der Pandemie-Maßnahmen auf einen Parkplatz am Rande der Altstadt verlegt worden. Nun geht es zurück unter die Giebel der Fachwerkhäuser und in den Trubel der Einkaufspassagen. Rund 35 Buden laden zum Verweilen ein. Im Fokus steht das Thema Märchen. Dazu werden verschiedene Aktionen angeboten.
Der Markt wird mit lebensgroßen Märchenfiguren geschmückt, es gibt „märchenhafte“ Stadtführungen, Wichtelparaden und das gemütliche Märchenwäldchen auf dem Rathausplatz. Weitere Höhepunkte der Adventszeit rund um den Buxtehuder Weihnachtsmarkt sind das Weihnachtspostamt am ersten Wochenende (25. bis 27. November), das Weihnachtsmann-Wecken am Sonnabend, 26. November, vor dem Rathaus, der große Adventskalender mit der täglichen Türchen-Öffnung um 15.30 Uhr und der Nikolaus-Besuch am 6. Dezember.
Auch in Buxtehude sind für die Beleuchtung des Weihnachtsmarktes seit 2017 energiesparende LED-Leuchtmittel im Einsatz. Zudem werden Zeitschaltuhren eingesetzt, um die Beleuchtung nachts und am Vormittag herunterzufahren. Außerdem wird das Rathaus – anders als in den Vorjahren – in diesem Jahr nicht mit weihnachtlichen Motiven illuminiert.
Weihnachtsmarkt Buxtehude: 25. November bis 24. Dezember, täglich 12 – 20 Uhr, Gastronomie bis 21 Uhr, Heiligabend von 11 bis 14 Uhr.
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Weihnachtsmarkt Stade: Der Vielseitige mit der Weihnachtspyramide
Der Stader Weihnachtsmarkt öffnet von Montag, 21. November bis Freitag, 23. Dezember, seine Tore. Die Winterbeleuchtung „Walk of Lights“ wird die Stadt allerdings kürzer in weihnachtliches Licht tauchen als sonst: Üblicherweise ist sie bis in den Februar präsent. Kürzlich hat die Politik aber entschieden, aufgrund der aktuellen Situation den „Walk of Lights“ ausschließlich in den Adventswochen und bis zum 6. Januar in Betrieb zu halten.
Kern des traditionellen Stader Weihnachtsmarkt ist die Budenlandschaft am Pferdemarkt mit der großen Weihnachtspyramide. Am Stader Fischmarkt findet auch in diesem Jahr wieder ab Donnerstag, 24. November, der skandinavisch inspirierte Weihnachtsmarkt seine Heimat. Die weihnachtliche Beleuchtung des Hafenbeckens und des Krans sorgt zusätzlich für feierliche Stimmung. Im Kran wird es zudem ein abwechslungsreiches Kinderprogramm geben.
Auch das Museum Schwedenspeicher hält an den Adventssonntagen ab 14 Uhr ein buntes Kinderprogramm mit offener Weihnachtsbastelwerkstatt und Kinderweihnachtskino bereit. Liebhaber der Handwerkskunst kommen an allen Adventswochenenden im Neuen und Historischen Rathaus beim traditionellen Kunsthandwerkermarkt auf ihre Kosten.
Und ab Dienstag, 29. November, ist die Eisstockbahn am Wasser West vor dem Schwedenspeicher geöffnet. Die 14 Meter lange Bahn mit Synthetik-Eis kommt ganz ohne Strom und Wasser aus. Informationen über viele weitere Weihnachtsaktionen in Stade, wie spezielle Stadtführungen, sind bei der Touristen-Information telefonisch unter 04141-776980 oder online unter www.stade-tourismus.de erhältlich.
Weihnachtsmarkt Stade: Montag, 21. November bis Freitag, 23. Dezember; Montag bis Donnerstag 10.30 Uhr bis 20 Uhr, Freitag und Sonnabend 10.30 Uhr bis 21 Uhr, Sonntag 12 bis 20 Uhr. Der Skandinavische Weihnachtsmarkt beginnt jeweils um 11.30 Uhr.
Weihnachtsmarkt Lüneburg: Der Unvergessliche im Herzen der Hansestadt
Lüneburg scheint mit seinen urigen Häusern, verwinkelten Straßen und Plätzen wie geschaffen für die Weihnachtszeit. Die größte der drei Hansestädte der Region setzt mit Blick auf die Energiekrise in diesem Jahr auf eine reduzierte Illumination. Statt hell erleuchteter Giebel wird es viele kleine stimmungsvoll beleuchtete Weihnachtsmärkte geben. Los geht es am Mittwoch, 23. November (18 Uhr), auf dem Marktplatz vor dem festlich erleuchteten Rathaus. Dort findet auch der eigentliche Lüneburger Weihnachtsmarkt statt. Bis zum 23. Dezember gibt es im Herzen der Stadt Weihnachtszauber mit Glühwein und Punsch, Karussell- und Budenzauber sowie weihnachtlicher Chor- und Trompetenmusik.
Stimmungsvoll wird es aber nicht nur vor dem Rathaus. Insgesamt zehn Weihnachtsmärkte sorgen in der Adventszeit für weihnachtliches Ambiente – etwa auf dem Platz vor der St. Johanniskirche, beim Weihnachtsmarkt am Alten Kran im Wasserviertel und beim Historischen Christmarkt rund um die alte St. Michaeliskirche am ersten Dezember-Wochenende.
200 Mitwirkende in historischen Gewändern entführen dann die Besucherinnen und Besucher in das Lüneburg des 16. Jahrhunderts. Überall in der Stadt laden auf der Märchenmeile weihnachtliche Märchenhütten zum Lauschen ein, in denen Rotkäppchen, Dornröschen und andere Märchenfiguren ihre Geschichten erzählen.
Weihnachtsmarkt vor dem Lüneburger Rathaus: Vom 23. November bis zum 23. Dezember, alle weiteren Märkte und Termine auf www.weihnachtsstadt-lueneburg.de.