Lüneburg. Lüneburger Baugruppe „Querbeet“ feiert Richtfest im Hanseviertel. Vier von 38 Wohnungen sind noch zu vergeben
Zwei nachhaltig gebaute Mehrfamilienhäuser umfasst das Wohnprojekt Querbeet in Lüneburg. Das Projekt ist das größte seiner Art im Landkreis Lüneburg. Das erste Haus aus Holz, Lehm und Stroh steht bereits.
Kürzlich wurde Richtfest auf der Baustelle im Hanseviertel Ost gefeiert. Auch Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch machte sich ein Bild vom Fortschritt des Vorzeigeprojekts an der Lübecker Straße.
Das erste viergeschossige Holzgebäude im Landkreis Lüneburg
„Mein herzlicher Dank geht an alle, die sich nicht unterkriegen ließen und die auch weiterhin alles dafür geben, das Projekt Querbeet erfolgreich ins Ziel zu führen“, sagte Kalisch. „Hier sehen wir das erste viergeschossige Holzgebäude im ganzen Landkreis. Ein Mehrfamilienhaus aus Holz, Stroh und Lehm zu errichten, setzt neue Maßstäbe in puncto Nachhaltigkeit. Es ist ein Vorzeigeprojekt für die ganze Bundesrepublik.“
Die Baugruppe hat sich für das Wohnprojekt Unterstützung vom Planungsbüro Plan W geholt. Architekt Dirk Scharmer betonte die Besonderheiten des Vorhabens. So seien nicht nur die Baumaterialien außergewöhnlich. Auch die Gruppe als Bauherr und die Idee, zwei Gebäude an einem Hof zu erstellen, seien besondere Merkmale des Projekts.
Stellvertretend für die Baugruppe bedankte sich Eva Kern während des Richtfests „bei all denjenigen, die das Projekt begleitet und die den Weg Wohnprojekt in Lüneburg schon vor Querbeet gegangen sind.“ Drei weitere Mitglieder der Baugruppe blickten zurück auf das Projekt seit seinem Start im Januar 2019.
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In den kommenden Wochen beginnt auf der Baustelle der Strohbau. Nach schwierigen Monaten aufgrund steigender Kosten für Baumaterial und der insgesamt angespannten Situation in der Baubranche, habe sich die Gruppe über diesen Anlass für ein erstes gemeinsames Fest gefreut, sagte Kern.
Corona, Brandschutz, Finanzierung: Große Herausforderungen
Sie sprach auch die Herausforderungen von Querbeet an: „Höher als das Wohnprojekt Speicherbogen und damit viele offene Fragen im Brandschutz. Finanziert mit einer regionalen Bank, für die wir das erste Wohnprojekt sind. Kennenlernen unter Kontaktbeschränkungen und mit Abstandsregeln.“ Zum Glück habe die Gruppe auf Erfahrungen anderer Wohnprojekte und eine gute Nachbarschaft, zum Beispiel mit der Paul-Gerhardt-Gemeinde, bauen können. Gemeinsam mit den Gästen wurde nachmittags ein Grundstein verlegt.
Querbeet plant zwei Gebäude mit 38 Wohnparteien. Aktuell gehören 49 Mitglieder der Baugemeinschaft an. Hinzukommen momentan 15 Kinder, die in den beiden Häusern wohnen werden. Die Fertigstellung ist für Sommer 2023 geplant. Noch gibt es vier freie Wohnungen. Zudem hat die Gruppe ein Crowdfunding gestartet, um einen Open Space für alle zu realisieren. Dieser Raum soll als Arbeitsort, Kreativraum, Atelier, für Beratung und Coaching sowie Workshops und Vorträge genutzt werden.
Informationen zu dem Projekt gibt es im Internet auf www.querbeet-lueneburg.de.