Lüneburg. Gute Nachricht für den Drehort Lüneburg: Produktion geht weiter. ARD-Dauerbrenner zieht viele Besucher in die Hansestadt.

Für Fans und die Hansestadt ist es eine gute und ersehnte Nachricht: Die Telenovela Rote Rosen wird bis Ende 2023 weiter in Lüneburg produziert. Seit dem 6. November 2006 flimmert der ARD-Dauerbrenner nachmittags über die TV-Bildschirme der Republik. Werktags zieht der Serienhit täglich mehrere Millionen Zuschauer vor die Fernsehgeräte. Selbstverständlich war die Verlängerung trotzdem nicht.

Aus finanziellen Gründen war eine Einstellung der Roten Rosen im Gespräch. Rund zehn Millionen Euro soll die Produktion einer Staffel der Serie kosten. „Wir müssen angesichts unserer begrenzten Ressourcen überlegen, ob wir uns am Nachmittag noch ein fiktionales Angebot leisten können“, erklärte ARD-Programmdirektorin Christiane Strobl Anfang Dezember in einem Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL und sorgte damit für Wirbel.

Verträge mit den Produktionsstätten sind laut ARD verlängert worden

Doch jetzt scheint das TV-Aus noch einmal verschoben. „Die entsprechenden Verträge mit den Produktionsstätten Studio Hamburg Serienwerft und Bavaria Fiction konnten bis Ende 2023 verlängert werden,“ heißt es in einer aktuellen Mitteilung des Senders. Die Fortsetzung sei durch einen finanziellen Kraftakt gelungen, der nur möglich gewesen sei, „weil sich auch die beiden Produktionsgesellschaften kräftig ins Zeug legen“, erklärte die ARD-Programmdirektorin weiter. Was das in der Praxis bedeutet? Das Produktionsbüro in Lüneburg hält sich bei dem Thema bedeckt. Bavaria Fiction produziert für die ARD auch die zweite Telenovela „Sturm der Liebe“, die ebenfalls täglich im Programm ist.

Dreharbeiten in Lüneburg mit Maria Fuchs als Carla Saravakos kurz vor der Corona-Zwangspause
Dreharbeiten in Lüneburg mit Maria Fuchs als Carla Saravakos kurz vor der Corona-Zwangspause © Andre Lenthe Fotografie

Klar ist: Die Entscheidung lässt auch die Stadtverwaltung von Lüneburg und das Citymanagement aufatmen. Die Serie sorgte in der Vergangenheit für einen regelrechten Rote-Rosen-Tourismus und damit einhergehend für einen zusätzlichen Geldsegen. „Die Dreharbeiten in der Stadt locken immer viele Menschen, besonders Touristen und Fans. Viele reisen extra an, um zuzusehen und den Set-Alltag miterleben zu können“, berichtet Merle Frank als Pressesprecherin für die Telenovela Rote Rosen. Selbst wenn wegen der Corona-Pandemie mehr Abstand als üblich zu den Fans gehalten werden müsse, was auch für die Schauspieler nicht immer leicht sei.

Wie wichtig der Abstand und das Hygienekonzept für den Produktionsrhythmus sind, zeigte sich direkt nach der Weihnachtspause. So mussten gleich zu Beginn des neuen Jahres die Dreharbeiten wegen mehrerer Coronafälle im Produktionsteam für vier Tage gestoppt werden. Mittlerweile geht es aber voran, die Geschichte wird fortgeschrieben. „Wir planen wegen der Pandemie immer mit einem rund achtwöchigen Vorlauf“, erklärt Frank.

Viele Schauspielerinnen und Schauspieler haben mittlerweile ihren Lebensmittelpunkt nach Lüneburg verlegt. So wie Jelena Mitschke, die in der Serie seit 2009 die Oberärztin Dr. Britta Berger verkörpert. Sie lebt mit ihrer Familie hier, ihre Tochter besucht hier die Schule. Da dürfte die Nachricht über die Fortführung der Produktion gleich in zweifacher Hinsicht für Freude gesorgt haben.

Nicole Ernst ist die neue Hauptdarstellerin in der ARD-Serie „Rote Rosen“.
Nicole Ernst ist die neue Hauptdarstellerin in der ARD-Serie „Rote Rosen“. © Patrick Becher

Was die Fans in diesem Jahr erwartet? Zum Jahreswechsel wurde die Familie rund um Katrin Zeese, gespielt von Nicole Ernst, komplett. Hier wird es Anfang 2022 aber einige Krisen zu überstehen geben. „Mehr wird aber noch nicht verraten“, so Frank, die dann aber doch ankündigt, dass es weitere Auftritte bekannter Gaststars geben werde. Die Moderatorin und Sängerin Kim Fischer wird beispielsweise eine Boulevardjournalistin verkörpern. Die ehemalige Schulfreundin von Nicole verspricht ihr, sie bei der Veröffentlichung einer Neuauflage ihres Reiseführers zu unterstützen. Letztlich hat sie eigene Pläne. Die erste der fünf Folgen mit Fischer soll Ende Februar ausgestrahlt werden.

Der Hamburger Film- und Theaterstar Mathieu Carrière übernimmt die Rolle eines charmant-egozentrischen Unbekannten. Sein Erscheinen versetzt die Fährmann-Töchter Amelie und Britta in Aufregung. Wer sich hinter dem rätselhaften Unbekannten verbirggt, erfahren die Zuschauer ab Folge 3506, voraussichtlich ab Mitte Februar 2022 im Ersten.

Pierre Littbarski hat eine Gastrolle in der Telenovela

Außerdem wurden kurz vor Jahresende noch drei Folgen mit einem echten Weltmeister abgedreht. Ex-Fußballnationalspieler Pierre Littbarski spielt sich selbst und betritt mit der Gastrolle in der Telenovela ein für ihn bislang unbekanntes Terrain. Auch auf der anderen Seite war es eine Premiere: „Einen Weltmeister hatten wir noch nie vor der Kamera,“ sagt Merle Frank. Littbarski kommt nach Lüneburg, um sich um den Fußballnachwuchs zu kümmern. Bei einem Termin mit den Heide-Kickern trifft er zufällig auf Leo. Die Rote Rosen-Rolle des Ex-Fußballers Leo Greco spielt Daniel Hartwig – Sohn der HSV-Legende Jimmy Hartwig.

Anfang Februar gibt es zudem Grund zu feiern: Dann wird die Folge 3500 ausgestrahlt – und zwar am 3. Februar. Fans dürfen sich in dieser Folge unter anderem auf eine frisch renovierte Hotellobby des Serien-Hotels „Drei Könige“ freuen, natürlich in Lüneburg.