Harburg. Teilweise auch kurzfristig haben Organisatoren ihre Pläne gestoppt. Wenige Gastronomen bieten noch Programm zum Jahreswechsel

Auf der einen Seite gibt es die sogenannte Weihnachtsruhe, die Silvester einschließt, auf der anderen Hamburger Seite Tanz- und Raketenverbote: Die Corona-Regeln in Harburg Stadt und Land mögen unterschiedlich sein, der Frust unter Wirten und Veranstaltern ist aber ganz ähnlich groß.

Das zeigt eine Umfrage unter den hiesigen Veranstaltern. Denn erst brachen viele Weihnachtsfeiern weg, nun fehlt auch das Party-Geschäft zum Jahreswechsel.

Party mit 80 Personen in der Strandhalle in Over geplant

Obwohl lange geplant, mussten viele Silvesterveranstaltungen nun sehr kurzfristig abgesagt werden. „Wir hatten eine Party mit circa 80 Personen geplant, 50 Karten waren schon reserviert, dann mussten wir alles absagen“, berichtet beispielsweise Anna Epp von der Strandhalle Over enttäuscht. Dabei sei alles schon vorbereitet gewesen. In einem Zelt sollte die Gesellschaft ausgelassen feiern, DJ Nico sollte die Plattenteller befeuern, Büfett und Feuerwerk waren vorgesehen.

Dann kam alles anders. Am 21. Dezember verhängte die niedersächsische Landesregierung eine zweieinhalbwöchige Weihnachts- und Neujahrsruhe wegen der hohen Coronainzidenzen im Land. Tanzveranstaltungen und größere Zusammenkünfte wurden untersagt. Auch Klagen vorm Lüneburger Verwaltungsgericht halfen diesmal nicht.

Letzte Veranstaltung im Rieckhof geplatzt

„Wir haben die Strandhalle schon Ende November zugemacht, weil einfach zu wenig Gäste kommen“, sagte Anna Epp. Die Strandhalle sei eher eine Sommerlocation, aber dennoch hätte man gerne Silvester in Over gefeiert. „Es ist uns sehr schwer gefallen, den Gästen absagen zu müssen, die hatten sich alle sehr auf die Party gefreut.“

Traurig ist auch Jörn Hansen vom Harburger Veranstaltungszentrum. „Wir haben die Rieckhof All Inclusive Silvester Dance Party abgesagt. Der Hamburger Senat hat in seiner Pressekonferenz am 21. Dezember verkündet, dass Tanzlustbarkeiten nicht mehr zulässig sind“, so Jörn Hansen, dem es für alle Gäste sehr leid tut, die sich wie er selbst auf die Party gefreut hätten. „Aber der Senat hat aus unserer Sicht richtig gehandelt.“

Vier-Gänge-Silvestermenü im Leuchtturm endet um 23 Uhr

Gäste bekommen ihr Geld für die im Vorverkauf erworbenen Karten zurück. Dies gilt auch für die Strandhalle und die Empore in Buchholz, wo ebenfalls beide Silvestershows abgesagt werden mussten. Durch die „willkürliche“ Einführung der erhöhten Corona Wahnstufe 3, sei die maximale Saalkapazität bei der Show mit dem Schmidt´s Tivoli Ensemble, von normalerweise 500 Sitzplätzen auf knapp 200 Gäste reduziert worden. „Dies ist wirtschaftlich nicht tragbar“, sagt Empore-Chef Onne Hennecke.

Etwas besser sieht es für diejenigen Gastronomen aus, die ein gesetztes Menü anbieten können. So gibt es beispielsweise im Leuchtturm in Harburg ein Vier-Gänge-Silvestermenü mit Wolfsbarsch und Kalbsfilet. Ein paar Tischkarten waren am Donnerstagnachmittag noch erhältlich. Aber um spätestens 23 Uhr ist Schluss. „Wir mussten unsere Silvestertanzveranstaltung in diesem Jahr leider absagen. Deshalb haben wir uns überlegt, dass es sinnvoll ist, bereits um 23 Uhr zu schließen. Dann können die Gäste in Ruhe nach Hause fahren und dort aufs Neue Jahr anstoßen,“ so ein Leuchtturm-Mitarbeiter.