Helgoland. Die kleinere “Funny Girl“ übernimmt nach der Havarie der Helgoland-Fähre vorerst den Liniendienst zu Deutschlands Hochseeinsel.
Nach ihrer Havarie im Südhafen von Helgoland am Silvestertag bleibt die Helgoland-Fähre MS "Helgoland" vorerst in der Werft in Cuxhaven. Wegen eines technischen Defekt war das erst vor zwei Jahren in Dienst gestellte Schiff bei starkem Wind auf den Helgoländer Seglersteg getrieben. Derzeit würden in Cuxhaven Beulen und Lackschäden am Schiff sowie der verbogene Propeller am Backbord-Antriebsstrang repariert, teilte die Reederei Cassen Eils in Cuxhaven mit. Schäden am Steg und an zwei dort liegenden Yachten würden von der Versicherung bearbeitet.
Man gehe davon aus, dass das Schiff in der nächsten Woche wieder in Fahrt gehen werde. Bis dahin soll die kleinere "Funny Girl" den Winterbetrieb zu Deutschlands einziger Hochseeinsel übernehmen. Die "Funny Girl" fährt sonst im Sommer ab Büsum zu dem roten Felsen.
Die MS "Helgoland" ist ein besonderer Neubau
Die rund 83 Meter lange MS "Helgoland" gilt als besonders umweltfreundliches Schiff und ist als erster Neubau unter deutscher Flagge mit einem LNG-Antrieb ausgerüstet. LNG steht für Liquefied Natural Gas, ein auf -162°C herunter gekühltes, flüssiges Erdgas und ist eine Alternative zum konventionellen Schiffsdiesel.
Das Schiff ist nach Reederei-Angaben aufgrund von Form und Größe des Rumpfes sowie seiner Reisegeschwindigkeit von bis zu 20 Knoten ideal auf den Helgoland-Verkehr zugeschnitten. Es kann jahreszeitenunabhängig bei Wind und Wetter sowie Seegang eingesetzt werden. Zusätzlich erhöht sich der Passagierkomfort durch dynamische Stabilisatoren, die das Rollverhalten bei erhöhtem Seegang deutlich reduzieren. Das Schiff verfügt über eine Kapazität von rund 1000 Passagieren. Zum Zeitpunkt der Havarie befanden aber nur 74 Gäste an Bord, niemand wurde verletzt.