Hamburg/Helgoland. 78 Personen waren an Bord. Das Schiff wurde so schwer beschädigt, dass es seitdem manövrierunfähig ist.
Unmittelbar vor der Nordseeinsel Helgoland ist am frühen Sonntagnachmittag das Fahrgastschiff MS "Helgoland" havariert. Die Fähre kollidierte gegen 12.50 Uhr mit einer Kaimauer und zwei Yachten. Dabei wurde das Schiff auf beiden Seiten schwer beschädigt. Zum Zeitpunkt des Unglücks waren 74 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder an Bord, die allesamt von den Einsatzkräften der freiwilligen Feuerwehr der Insel an Land gebracht werden konnten.
Seenotretter erkannten Kollisionsgefahr frühzeitig
Die Havarie ereignete sich im Südhafen, den die MS "Helgoland" anstelle des Vorhafens immer im Winter anfährt. Dabei versuchte die Fähre wie üblich, über Backbord einzudrehen, um mit der Steuerbordseite an der Westkaje anzulegen. Durch den Südwestwind der Stärke 5 und das ausgefallene Bugstrahlruder war das Anlegemanöver jedoch nicht möglich. Stattdessen wurde die MS "Helgoland" Richtung Nordkaje getrieben.
Dabei machte die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (Seenotretter) die Steuerprobleme ausfindig und fuhr mit dem neun Meter langen Tochterboot „Hermann Marwede“ zur Anlegestelle des Hafens, um eine drohende Kollision des Schiffs mit dem Fingersteg der Nordkaje zu verhindern.
Als die Gefahr für die Seenotretter zu groß wurde, zwischen der MS "Helgoland" und der Kaimauer eingeklemmt zu werden, musste das Tochterboot den Versuch abbrechen. Folglich kollidierte das manövrierunfähige Passagierschiff mit dem Fingersteg der Nordkaje und wurde dann durch den Wind zur Ostkaje getrieben, wo es mit zwei Yachten zusammenprallte.
MS "Helgoland" auf beiden Seiten beschädigt
Verletzt wurde niemand, die Höhe des Schadens ist noch nicht bekannt. Die "Helgoland" erlitt Beschädigungen auf beiden Seiten. Die Wasserschutzpolizei hat die Ermittlungen zur Unglückursache aufgenommen.
Die Fähre ist ganzjährig auf der Strecke zwischen Cuxhaven und Helgoland im Einsatz und lief aus eigener Kraft zurück nach Cuxhaven. Nach Angaben der Reederei Cassen Eils ist seit Montag die „Funny Girl“ als Fähre auf der Strecke im Einsatz.