Hamburg/Frankfurt. Der längste Ausstand seit Gründung der Bahn ist beendet. Auch die Hamburger S-Bahn war betroffen - eine besondere Herausforderung.

Aufatmen bei Bahnreisenden und Pendlern auch im Norden: Der achte Lokführerstreik bei der Deutschen Bahn ist vorbei. Der bisher längste Ausstand der Lokführergewerkschaft GDL sei wie geplant am Sonntagmorgen um 9 Uhr beendet worden, sagte ein Sprecher der GDL in Frankfurt am Main. Nach Angaben der Bahn dauerte es aber noch eine Weile, bis der bundesweite Zugverkehr wieder normal lief. Am Sonntag blieb noch vor allem im Fernverkehr ein Ersatzfahrplan in Kraft. Im Laufe des Nachmittags sollte ein Großteil der Züge aber wieder regulär fahren, betonte die Bahn.

Auch die Hamburger S-Bahn war vom Streik betroffen - was die Bahn angesichts des Hafengeburtstages vor eine besondere Herausforderung gestellt habe, sagte eine Sprecherin. Zu dem Volksfest kamen Zehntausende Besucher. An den Landungsbrücken im Hafen fuhren die S-Bahnen deshalb im Zehn-Minuten-Takt, etliche Züge waren demnach mit mehr Waggons als üblich unterwegs.

GDL plant keine weiteren Streiks - vorerst

Die GDL plant vorläufig keine weiteren Bahnstreiks. „Das Land und die Bahnkunden haben jetzt eine Pause verdient - und die Bahn eine Nachdenkpause zum Reagieren“, sagte GDL-Chef Claus Weselsky der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Nähere Angaben zur Länge der „Pause“ machte Weselsky zunächst nicht. Zuvor hatte er mit neuen Streiks gedroht, falls die Bahn nicht auf die GDL-Forderungen eingehe.

Die Lösung des Streikproblems

weitere Videos

    Auch die viel größere Gewerkschaft EVG, die mit der GDL konkurriert, erwägt mittlerweile, den Personenverkehr lahmzulegen. Ihr Vorsitzender Alexander Kirchner sagte der „F.A.S.“, es gebe noch zwei Verhandlungstermine im Mai, dann müsse ein Abschluss erreicht sein. „Wenn wir nicht vorankommen, schließen wir Streik nicht aus. Aber wir streiken nicht, nur weil andere streiken.“

    Der Ausstand hatte im Güterverkehr am Montag und im Personenverkehr am Dienstag begonnen. Die GDL will in dem seit Monaten stockenden Tarifkonflikt für alle Berufsgruppen des Zugpersonals eigene Tarifverträge erstreiten.

    (dpa)