In Schleswig-Holstein und Niedersachsen hat sich der Bahnverkehr weitgehend normalisiert. Einzelne Abschnitte sind aber immer noch nicht befahrbar. Lesen Sie hier welche Strecken betroffen sind.

Kiel/Hamburg. Mehrere Tage nach dem Orkantief „Christian“ hat sich die Lage im Bahnverkehr in Schleswig-Holstein und Niedersachsen zunehmend normalisiert. Doch noch immer kommt es im Fern- und Regionalverkehr zu Einschränkungen.

Zwischen Hamburg und Kiel rollt der Verkehr mittlerweile wieder normal. Auch die Strecke Kiel-Flensburg ist wieder befahrbar.

Zwischen Neumünster und Flensburg wird jedoch voraussichtlich vor Montag kein durchgängiger Zugverkehr möglich sein. Dort dauert die Beseitigung der Schäden an der Oberleitung an. Auch zwischen Hamburg und Flensburg/Dänemark verkehren bis auf weiteres keine Züge im DB-Fernverkehr.

Die Strecke Hamburg-Westerland (Sylt) ist laut Deutscher Bahn AG seit Freitag wieder befahrbar. Auf der Strecke Hannover - Westerland (Sylt) verkehren die Züge nur zwischen Hannover und Hamburg. Einen Teilausfall gibt es zwischen Hamburg und Westerland (Sylt).

Die Strecke Oldenburg - Leer ist weiter gesperrt. Auf diesem Abschnitt ist ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Auch die Strecke zwischen Emden und Norddeich ist gesperrt.

Aufgrund der Streckensperrungen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen ist mit zusätzlichen Umstiegen und Fahrzeitverlusten bei Fahrten in dieser Region zu rechnen

Reisende werden gebeten, sich vor Fahrtantritt über die Zugverbindungen unter 0180-6 99 66 33 sowie im Internet unter www.bahn.de zu informieren.

http://www.bahn.de/blitz/view/fernverkehr/uebersicht.shtml

http://www.bahn.de/blitz/view/schholst/uebersicht.shtml

In den Wäldern ging am Freitag das große Aufräumen weiter. Mehrere Tage nach dem Orkantief „Christian“ wird das Ausmaß der Waldschäden vor allem im Norden Schleswig-Holsteins immer deutlicher. Nach Einschätzung der Landesforsten wurden 240.000 Festmeter Holz beschädigt, wie das Forstministerium am Freitag mitteilte. Hinzu kommen weitere mindestens 150.000 Festmeter im Privat- und Kommunalwald. Das betroffene Holz hat einen Verkaufswert von mehr als 20 Millionen Euro.

Weil das Holz laut Ministerium weiter eine erhebliche Gefahr darstellt, bleibt das Betretungsverbot für die Wälder in den Kreisen Nordfriesland, Schleswig-Flensburg und Rendsburg-Eckernförde (nördlich des Nord-Ostseekanals) vorerst bestehen.

„Unsere Förster sind entsetzt, wie leichtfertig sich manche Menschen über das zu ihrem Schutz ausgesprochene Betretungsverbot hinwegsetzen“, sagte der Direktor der Landesforsten, Tim Scherer. Jeder, der sich zwischen unter Spannung stehenden Stämmen oder unter hängenden Kronenteilen aufhalte, begebe sich in akute Lebensgefahr.

Das Orkantief hatte am Montag besonders im Westen und Norden Schleswig-Holsteins Schäden in zweistelliger Millionenhöhe angerichtet. Die Provinzial geht von Tausenden Versicherungsfällen aus. Eine genauere Schadenssumme konnte das Unternehmen auch am Donnerstag noch nicht nennen.