Sie wollte die parteiinternen Streitigkeiten schlichten, nun muss sie selber gehen – und kommt mit ihrem Rücktritt einer Abwahl zuvor.

Bremen. Nach parteiinternen Streitigkeiten ist Rita Mohr-Lüllmann als Vorsitzende der Bremer CDU zurückgetreten. „Nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschlossen, mein Amt als Landesvorsitzende der Bremer CDU mit sofortiger Wirkung niederzulegen“, teilte sie am Sonntag mit. Sie habe gehofft, die zerstrittenen Flügel in der Partei zu einen. Das sei ihr aber nicht gelungen, erklärte sie.

„Mir schlug von Beginn an eine Front der Ablehnung und Behinderung entgegen – im Parteihaus und darüber hinaus“, sagte sie und sprach zudem von einem „Klima von Missgunst und aggressiver, unversöhnlicher Ablehnung“, das sie sich selbst und ihrer Familie nicht länger zumuten wolle.

Nicht einmal ein Jahr führte Rita Mohr-Lüllmann den kriselnden Bremer CDU-Landesverband. 2003 zog Mohr-Lüllmann erstmals in die Bremische Bürgerschaft ein. Bei der Landtagswahl im Mai vergangenen Jahres musste sie als Spitzenkandidatin eine deutliche Niederlage einstecken: Die CDU fiel mit 20,4 Prozent hinter SPD und Grüne auf Platz drei. Trotzdem setzte sie sich im anschließenden innerparteilichen Streit gegen den damaligen Landeschef Thomas Röwekamp durch und übernahm von ihm den Vorsitz des Landesverbands mit rund 3000 Mitgliedern. Das Verhältnis der beiden war zerrüttet.

Mohr-Lüllmann wurde am 14. März 1957 im westfälischen Altena geboren. Sie ist promovierte Fachapothekerin, verheiratet, hat zwei erwachsene Söhne und lebt seit 30 Jahren in Bremen. Mohr-Lüllmann kommt mit ihrem Rücktritt auch einer Entscheidung des CDU-Landesvorstands zuvor, der einem Medienbericht zufolge die Abwahl der 55-Jährigen beschließen wollte.