Streit um Führungsposten: Parteikollegen aus Bremerhaven haben die Landeschefin Rita Mohr-Lüllmann aufgefordert, zurückzutreten.

Bremen. Die Bremer CDU-Vorsitzende Rita Mohr-Lüllmann hat eine Rücktrittsforderung aus dem Kreisverband Bremerhaven ihrer Partei zurückgewiesen. Dieser hatte im Zusammenhang mit Bewerbungen für die Bundestagswahl Diffamierungen gegen den Kreisvorsitzenden Michael Teiser moniert. „Bevor die Gesamtpartei weiteren schweren Schaden nimmt, fordert der CDU Kreisvorstand Bremerhaven die Landesvorsitzende auf, im Interesse der CDU unmittelbar persönliche personelle Konsequenzen zu ziehen“, heißt es in einem Beschluss.

Hintergrund ist eine angebliche Aussage Mohr-Lüllmanns über „kriminelle Machenschaften“ in der Bremerhavener CDU. Eine SPD-Politikerin sagte, sie habe diese Worte gehört. Die Landesvorsitzende bekräftigte am Mittwoch, sie habe so etwas weder gesagt noch gedacht. Ausgelöst hatte die Auseinandersetzungen Fraktionschef Thomas Röwekamp mit einem Interview, in dem er Mohr-Lüllmann seinen Posten anbot, wenn sie auf eine Bundestagskandidatur verzichte und sich bereits jetzt wieder als Spitzenkandidatin für die nächste Bürgerschaftswahl zur Verfügung stelle. Daraufhin attestiere Mohr-Lüllmann dem Fraktionsvorsitzenden Amtsmüdigkeit. Neben der Parteichefin wollte sich auch Teiser um ein Mandat in Berlin bewerben. Er zog jetzt zurück. Der Landesverband der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) ermahnte alle Beteiligten, „fair miteinander umzugehen“.

Seit Monaten wird in der Bremer CDU heftig über Führungsposten gestritten. Mohr-Lüllmann hatte angekündigt, im nächsten Jahr für den Bundestag zu kandidieren, was in Teilen der CDU für großen Unmut sorgte. CDU-Fraktionschef Thomas Röwekamp bot Mohr-Lüllmann seinen Fraktionsvorsitz an, wenn sie auf ihre Kandidatur verzichte. Dies lehnte die Parteichefin ab. Auch der Bremerhavener CDU-Kreisvorsitzende Michael Teiser kündigte an, in den nächsten Bundestag zu wollen.