Rund 15 Kilometer vor der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst sollen 21 Windräder entstehen. Sie können 40.000 Haushalte mit Strom versorgen.
Rostock. An diesem Montag ist der formale Start der Bauarbeiten für den ersten Windpark vor der deutschen Ostseeküste, Baltic 1 rund 15 Kilometer vor der Halbinsel Fischland- Darß-Zingst. Wie die Sprecherin von Energie Baden-Württemberg (EnBW) in Karlsruhe, Friederike Eggstein, sagte, sei der Baubeginn für diesen Tag angemeldet worden. In den kommenden Tagen werde das erste Schiff mit Steinen im Baufeld eintreffen. Mit ihnen sollen Anlagen zum Schutz der Fundamente vor Ausspülung durch Wellen und Strömung errichtet werden.
Ab Ende dieses Jahres sollen auf einer Fläche von sieben Quadratkilometern 21 Windanlagen mit einer Nabenhöhe von 67 und einem Rotordurchmesser von 93 Metern jährlich rund 185 Gigawattstunden Strom erzeugen. Damit könnten rund 40 000 Drei-Personen-Haushalte versorgt werden.
Das Investitionsvolumen gab EnBW nicht bekannt. Baltic 1 sei ein Teil der rund drei Milliarden Euro Investitionen, mit denen das Unternehmen bis 2020 den Anteil der Erneuerbaren Energien auf 20 Prozent am Energiemix ausbauen möchte. Im Projekt Baltic 1 seien 20 Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern eingebunden, deren Auftragsvolumen liege bei etwa 48 Millionen Euro, sagte Eggstein.
Gegner des Windparks hatten wegen möglicher Auswirkungen auf den Tourismus und Naturschutz sowie wegen möglicher Gefährdungen für die Schifffahrt in der nahen und stark befahrenen Kadetrinne über Jahre hinweg Prozesse geführt. Sie waren aber letztlich vor dem Oberverwaltungsgericht Greifswald gescheitert.
Deutschlands erster Offshore-Windpark „alpha ventus“ steht in der Nordsee 45 Kilometer nördlich von Borkum, er soll Strom für rund 50 000 Haushalte produzieren. Die Bauarbeiten für die Testanlage wurden im November vergangenen Jahres abgeschlossen.
Die Bundesregierung will in den nächsten Jahren etwa acht Millionen Haushalte mit Strom aus Windkraftanlagen im Meer versorgen. Bis 2020 soll der Anteil der regenerativen Energien an der Stromversorgung auf 30 Prozent erhöht werden. Dabei sollen Offshore- Windparks eine entscheidende Rolle spielen.