Die Kritik an Altmaiers Endlager-Plänen hält an. Noch ist unklar, wie viele Standorte nach welchen Prüfkriterien erkundet werden sollten.

Gorleben/Passau. Die Diskussion über die bislang bekannten Vorschläge der Bundesregierung zur künftigen Endlagersuche reißt nicht ab. Die Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg kritisierte am Donnerstag Äußerungen von Umweltminister Peter Altmaier (CDU), nach denen neben Gorleben ein zweiter Standort untertägig untersucht werden solle. Die atompolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Sylvia Kotting-Uhl, reagierte ebenfalls skeptisch auf die Vorschläge. So sei noch völlig unklar, wie viele Standorte nach welchen Prüfkriterien erkundet werden sollten.

Wolfgang Ehmke vom Vorstand der Bürgerinitiative sagte, es dränge sich immer stärker der Eindruck auf, dass mit der Erkundung nur eines weiteren Standorts in erster Linie Gorleben „schrittweise genehmigungsreif“ gemacht werden solle. Ohne Vergleich könne Gorleben erfolgreich beklagt werden. Ehmke erinnerte daran, dass für die Untersuchung des Salzstocks im Wendland bereits rund 1,6 Milliarden Euro investiert worden seien.

Kotting-Uhl mahnte in der „Passauer Neuen Presse“, Alternativen zum Standort Gorleben dürften nicht nur pro forma geprüft werden. „Wir brauchen eine wirklich ergebnisoffene Suche“, sagte sie. Geprüft werden müssten dazu weitere Salzstöcke sowie Granit oder Ton als Wirtsgestein.

Gleichzeitig kritisierte die Grünen-Politikerin Überlegungen als „verfehlt“, für die Endlagersuche eine neue Behörde zu gründen. Das Bundesamt für Strahlenschutz sei kompetent und werde in der Bevölkerung akzeptiert, sagte sie.