Die Endlagerungssuche setze laut Atomkraftgegnern eine Aufgabe des Standorts Gorleben voraus. Umweltminister Altmaier kündigt Besuch an.

Gorleben/Hannover. Bei der Endlagersuche bestehen die Atomkraftgegner im Wendland weiter auf den Ausschluss des Salzstocks Gorleben. Eine faire und offene Suche nach einer Atommülldeponie setze die Aufgabe Gorlebens voraus, der Standort sei politisch verbrannt, erklärte am Dienstag die Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. In Gorleben sei 35 Jahre lang getrickst und gelogen worden. Die geologischen Schwachstellen würden bis heute offiziell geleugnet.

Die Initiative widersprach damit den Äußerungen von Bundesumweltminister Peter Altmaier, welcher zuvor gesagt hatte, er wolle Gorleben als Endlager-Standort nicht ausschließen.

+++ Altmaier sieht Niedersachsen als Schlüsselland +++

Der Bundesumweltminister will in den nächsten Wochen den Atommüllstandort Gorleben besuchen. Dort beabsichtige er vor allem, ein Gespräch mit Betroffenen zu führen. Einen genauen Termin gebe es aber noch nicht, sagte Altmaier am Dienstag in Hannover. Details zu einem Besuch im Salzstock oder Zwischenlager nannte der Minister ebenfalls nicht.

Ihm sei klar, wie „groß die Belastung“ für die Menschen in Gorleben bereits seit Jahren sei, sagte er zu den Gründen seines Besuchs. Mit Blick auf die Rolle Gorlebens in der künftigen Endlagersuche appellierte Altmaier auch an die Verantwortung anderer Bundesländer neben Niedersachsen. Wie viele Standorte neben Gorleben im Rahmen eines Endlagersuchgesetzes untersucht werden sollen, wollte Altmaier aber nicht sagen, um „die Gespräche nicht zu belasten“. Zunächst gehe es sowieso darum, ein Verfahren festzulegen.

(dapd)