Wie erwartet, änderte die nachgeholte Wahl am Sonntag im Wahlkreis 33 auf Rügen nichts Wesentliches an den Machtverhältnissen.
Bergen/Schwerin. Zwei Wochen nach der Landtagswahl ist in Schwerin das landesweite Ergebnis veröffentlicht worden. Wie erwartet, änderte die nachgeholte Wahl am Sonntag im Wahlkreis 33 auf Rügen nichts Wesentliches an den Machtverhältnissen.
Die Nachwahl schmälerte den SPD-Sieg um 0,2 Prozentpunkte auf 35,6 Prozent. Die Grünen verbesserten dank 24,5 Prozent auf Rügen ihr landesweites Gesamtergebnis von 8,4 auf 8,7 Prozent. Die Partei gewann ein siebentes Mandat hinzu, die SPD verlor ihr 28. Mandat. Die Sozialdemokraten stellen aber weiter die größte Fraktion im neuen Landtag. Die NPD, zu deren Lasten ein sehr gutes Ergebnis der Grünen nach Rechenexperimenten eigentlich gehen sollte, blieben bei 6,0 Prozent und entsenden fünf Abgeordnete ins Schweriner Schloss.
Die CDU rutschte noch einmal leicht ab von 23,1 auf 23,0 Prozent. An der Anzahl ihrer Sitze im Landtags (18) hat die Rügen-Nachwahl aber nichts geändert. Die Linke bleibt landesweit bei 18,4 Prozent und stellt 14 der 71 Abgeordneten im Schloss. Die landesweite Wahlbeteiligung lag einschließlich Rügen bei 51,5 Prozent. Vor der Nachwahl waren es 51,8 Prozent; im Wahlkreis 33 gaben am Sonntag jedoch nur 40,8 Prozent der Berechtigten ihre Stimme ab.
Die FDP, die bei der Wahl am 4. September mit 2,7 Prozent den Sprung in den Landtag klar verfehlte, hatte auf den Einzug ihres Direktkandidaten Gino Leonhard ins Parlament gehofft – vergebens: Leonhard belegte mit 14,9 Prozent der Stimmen nur Platz drei.
***Grüne Bundesprominez wirbt um Rügener Stimmen***
Das Direktmandat im bisher CDU-dominierten Wahlkreis 33 ging erstmals seit 1990 an einen SPD-Mann. Der Sozialdemokrat Ingulf Donig fuhr mit 25,7 Prozent vor dem Linken-Kandidaten André Schröder (23,5) das beste Ergebnis ein. Thomas Gens – für die CDU nachnominiert, aber inzwischen wegen seiner DVU-Vergangenheit aus der Partei ausgeschlossen – erreichte mit 13,3 Prozent der Erststimmen Platz vier. Die Wahlbeteiligung auf Deutschlands größter Insel lag mit 40,8 Prozent auf einem historischen Tiefstand.
In fünf der sechs neuen Großkreise waren die Bürger am Sonntag zudem zu Stichwahlen über die Landratsposten aufgerufen. Nur in Nordwestmecklenburg hatte die SPD schon den ersten Wahlgang vor zwei Wochen für sich entschieden. Die SPD stellt nun mit drei Landräten die meisten Verwaltungschefs der neuen Kreise. Die Sozialdemokraten gewannen nach Nordwestmecklenburg auch die Kreise Rostock und Ludwigslust-Parchim. Die CDU siegte an der Mecklenburgischen Seenplatte und im Kreis Vorpommern-Rügen. Die Linke stellt die Landrätin in Vorpommern-Greifswald. Die Wahlbeteiligung bewegte sich am Sonntag lediglich zwischen 23 und 32,8 Prozent. (dpa/abendblatt.de)