Der Präsident des Verkehrsgerichtes hat umfangreiche Sicherheitskonzepte für die Parks gefordert. Dazu gehörten auch Notschleppkonzepte.
Goslar. Der Präsident des Verkehrsgerichtstages, Kay Nehm, hat umfangreiche Sicherheitskonzepte für Offshore-Windparks gefordert. In den nächsten Jahren würden für solche Anlagen rund 75 Milliarden Euro verplant und verbaut, sagte Nehm beim Auftakt des 49. Verkehrsgerichtstages in Goslar am Mittwoch. Etwa 600 bis 1.000 Menschen würden dann auf den Windpark-Anlagen in der Nordsee arbeiten, deren Arbeitswege müssten sicher sein. Wenn Unfälle passierten, habe derzeit noch die Schifffahrt den Schwarzen Peter. Dies sei etwa bei der Atomwirtschaft anders, dort habe der Betreiber „alles zu verantworten, was Unfälle betrifft“.
Zur Unfallvorsorge gehörten auch Notschleppkonzepte, sagte Nehm. Zum Beispiel müsse ein havariertes Schiff, was in den Windpark zu geraten drohe, an einen Haken genommen werden können. „Hier wird sich die Bundesregierung ernsthaft Gedanken machen müssen“, sagte der frühere Generalbundesanwalt. Der 49. Verkehrsgerichtstag findet von Mittwoch bis Freitag mit rund 1.600 angemeldeten Experten in Goslar statt. Über das Thema „Offshore Windkraft: Herausforderungen für die Sicherheit auf See“ beraten die Fachleute unter der Leitung des ehemaligen Präsidenten des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie in Hamburg, Peter Ehlers. Unter den Referenten ist auch der Leiter des Havariekommandos, der Polizeidirektor Hans-Werner Monsees aus Cuxhaven.
Insgesamt gibt es beim Verkehrsgerichtstag acht Arbeitskreise. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die Bestrafung von Fahren unter Drogeneinfluss, die Sicherheit im Lkw-Verkehr sowie die Tücken beim Kfz-Leasing. In Goslar kommen Juristen, Verkehrsmediziner, Sachverständige, Versicherer sowie Vertreter von Autoclubs zu den Beratungen zusammen. Ihre Empfehlungen geben sie an den Gesetzgeber weiter. Am Donnerstag eröffnet Nehm als Präsident des Verkehrsgerichtstages die Veranstaltung offiziell. Als Gastredner wird der Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) erwartet. Ramsauers Vortrag trägt den Titel „Mobilität und Verantwortung“. (dapd)