In Rostock werden Servicetechniker für Windenergieanlagen ausgebildet. Es werden verschiedene Notfall- und Rettungsszenarien trainiert.
Rostock. Im Rostocker Aus- und Fortbildungszentrum (AFZ) werden in diesen Tagen elf angehende Servicetechniker für Windenergieanlagen ausgebildet. Während der einwöchigen Ausbildung müssen sich die etwa 30- bis 50-jährigen Männer aus elf Metern Höhe fachgerecht abseilen oder verschiedene Notfall- und Rettungsszenarien trainieren, sagte AFZ-Bereichsleiter Bernd Sturzrehm am Donnerstag. Die ehemaligen Werftarbeiter lernen auch die wichtigen Rettungsgeräte kennen. Das Notfall- und Rettungstraining werde erstmals in Rostock in Kooperation mit der Seilpartner GmbH Berlin angeboten.
Bei der Montage von Windkraftanlagen und im späteren Betrieb seien die Kenntnisse und Fertigkeiten der Fachkräfte gefragt. Wie Sturzrehm weiter sagte, umfasst das „Off-Shore-Sicherheitstraining“ beim Fischereihafen auch das Überleben auf See oder die Brandbekämpfung. Die Branche habe wegen des derzeitigen Booms einen stetig wachsenden Fachkräftebedarf, allerdings gebe es noch kein eigenständiges Berufsbild „Servicetechniker Windenergie“.
Mit Windenergie soll bis 2025 ein Viertel des deutschen Strombedarfs gedeckt werden. In Mecklenburg-Vorpommern entsteht derzeit vor der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst der Windpark „Baltic I“ mit 21 Windkraftanlagen. Die Windkraftanlagen sind nach Angaben des Betreibers, der Karlsruher Energieversorger EnBW, fertig. Die Arbeiten am Netzanschluss sind nach Worten des Sprechers von 50Hertz Transmission GmbH, Volker Kamm, weit fortgeschritten. Nach den hauptsächlich witterungsbedingten Verzögerungen der vergangenen Wochen wollte er jedoch keinen Termin für die Inbetriebnahme nennen. Bei Baubeginn Anfang vergangenen Jahres wurde dafür noch Dezember 2010 genannt. In Nord- und Ostsee sind weitere Windparks in Planung. (dpa)