Auch wenn der Schnee die Straßen Norddeutschlands nicht mehr ins Chaos stürzt, kam es am Morgen zu einem schweren Unfall mit Todesfolge.

Hannover/Hamburg. Die starken Schneefälle haben den Verkehr in Niedersachsen bereits in der Nacht zum Dienstag fast zum Erliegen gebracht. Schnee und Glätte sorgten vor allem im Raum Hannover für Probleme. Dort staute sich der Verkehr auf der A2 und der A7 auf bis zu 46 Kilometer Länge, weil mehrere Lastwagen quer standen. Die Menschen, die bei Hannover auf der A2 in der Kälte in ihren Fahrzeugen festsaßen, wurden vorsorglich von der Feuerwehr mit warmen Getränken und Decken versorgt.

Auf der A1 staute es sich am Dienstagmorgen insgesamt auf rund 25 Kilometern. Vier Lastwagenunfälle blockierten auf beiden Richtungen den Verkehr. In ganz Niedersachsen kamen etliche Lastwagen ins Rutschen und blockierten die Fahrbahn, sagte ein Sprecher der Autobahnpolizei in Sittensen. Den ganzen Tag sei mit weiteren Behinderungen zu rechnen.

Extreme Schneeglätte behinderte auch den öffentlichen Nahverkehr in Niedersachsen. In der Region Hannover und dem Kreis Rotenburg (Wümme) fuhren die öffentlichen Busse nur teilweise, wie die Verkehrsmanagementzentrale (VMZ) in Hannover mitteilte. "Um Hannover herum ist alles dicht, in der Nacht hat der Verkehr gestanden.“ Wegen Schnee und Eis fielen im Kreis Rotenburg (Wümme) und im Landkreis Hameln-Pyrmont am Dienstag zudem die Schule aus. Trotzdem habe der neue Wintereinbruch zu weniger Chaos geführt als der erste in diesem Jahr, sagte ein Sprecher der VMZ.

Entwarnung gibt es dagegen in Osnabrück: Dort fuhren die Busse am Dienstagmorgen wieder, teilte ein Sprecher der Stadtwerke mit. "Die Straßen sind mittlerweile alle enteist, die Schüler können also ganz normal zur Schule gehen.“ Der öffentliche Nahverkehr wurde in der Nacht zum Dienstag zunächst eingestellt, weil die Wettersituation zu gefährlich gewesen sei. Auch in Hamburg konnte die Verkehrleitzentrale beruhigen: Zwar käme es aufgrund überfrierender Nässe noch zu glatten Straßen, der Verkehr laufe aber für die winterlichen Verhältnisse "ganz normal", so sei es auch in der vergangenen Nacht gewesen.

Zu einem besonders schlimmen Unfall kam es hingegen bei Bremervörde (Kreis Rotenburg). Dort ist ein 35 Jahre alter Autofahrer bei einem Glätteunfall gegen einen Baum gefahren und tödlich verletzt worden. Der Mann kam nach Polizeiangaben vermutlich wegen zu hoher Geschwindigkeit von der Fahrbahn ab und erlitt schwere Kopfverletzungen. Er starb noch an der Unfallstelle.

Bereits am Montag waren drei Autofahrer bei Unfällen ums Leben gekommen. Ein 52-Jähriger verunglückte am Montagmorgen im Kreis Wolfenbüttel tödlich, als er mit seinem Pkw auf die Gegenfahrbahn geriet und frontal mit einem Lastwagen kollidierte. Der Mann wurde im Wrack seines Wagens eingeklemmt und starb noch an der Unfallstelle. Nach einem wetterbedingten Unfall im Kreis Gifhorn starb eine Beifahrerin an einer Herzattacke. Ein 45-jähriger Mann ist am Montagabend bei einem Autounfall nahe Nörten-Hardenberg ums Leben gekommen. Er war mit seinem Wagen in einer Kurve von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt, teilte die Polizei Northeim/Osterode mit. Er starb noch am Unfallort.

Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zieht das Schneetief über Niedersachsen langsam ab - trotzdem bleibt es kalt, es schneit und durch die überfrierende Nässe kann es glatt werden. "So bleibt es auch in den kommenden Tagen winterlich“, teilte der DWD für den Norden mit. Teilweise sinken die Temperaturen auf minus 12 Grad.