Der Atommüll aus dem südfranzösischen Cadarache wird auf dem abgeschalteten Kernkraftwerks Lubmin bei Greifswald geparkt.
Lubmin. Der Atommüll aus den beiden ostdeutschen Atomkraftwerken in Lubmin und Rheinsberg wird auf dem Gelände des 1990 abgeschalteten Kernkraftwerks Lubmin bei Greifswald geparkt. Das aus acht Hallen bestehende Zwischenlager wird von der Energiewerke Nord GmbH (EWN) geführt und bietet auf etwa 20.000 Quadratmetern Platz für radioaktiv belastete Anlagenteile. Eine der 18 Meter hohen Hallen ist für 80 Castor-Behälter mit hochradioaktivem Atommüll ausgelegt. In dieser Halle stehen 65 Castoren.
Das bundeseigene Zwischenlager Nord (ZLN) war von 1994 an für rund 240 Millionen Euro nur wenige hundert Meter entfernt von den stillgelegten Reaktorblöcken errichtet und bis 1999 vollständig in Betrieb genommen worden. Der gesamte Kernbrennstoff aus Lubmin und Rheinsberg wurde bis Mai 2006 in Halle acht eingelagert.
In den zu 75 Prozent gefüllten Hallen eins bis sieben befinden sich radioaktive Großteile und Reststoffe, die schwach und mittelstark kontaminiert sind. Das sind Dampferzeuger und Reaktorgehäuse aus den ehemaligen DDR-Atomkraftwerken. Zudem werden im Zwischenlager schwach- und mittelradioaktiv belastete Teil aus anderen AKW für maximal zehn Jahre puffergelagert und dekontaminiert.
Die Lagerung hochradioaktiver Stoffe ist bis 2039 genehmigt. Für die Lagerung schwach- und mittelradioaktiver Stoffe gibt es eine unbefristete Genehmigung. Diese Materialen sollen in das noch nicht fertiggestellte Endlager „Schacht Konrad“ gebracht werden.
Vier Castoren mit hochradioaktiven Abfällen aus Forschungsanlagen des Bundes kommen Mitte Dezember mit einem Transport aus dem südfranzösischen Cadarache. Ein weiterer Transport von fünf Castoren mit Atommüll aus der stillgelegten Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe wird voraussichtlich im Frühjahr 2011 ins Zwischenlager rollen.