Seit Ende August jagten sie Piraten. Nach dreieinhalb Monaten im Einsatz kehrt die Fregatte Köln am Freitag zurück nach Wilhelmshaven.

Wilhelmshaven. Nach ihrem erfolgreichen Einsatz bei der EU-geführten Anti-Piraterie-Mission „Atalanta“ kehren die 203 Besatzungsmitglieder mit der Fregatte „Köln“ am kommenden Freitag, 10. Dezember um 10 Uhr, in ihren Heimatstützpunkt Wilhelmshaven zurück. Ende August hatte das Schiff unter dem Kommando von Fregattenkapitän Christopher Karow (43) die Stadt am Jadebusen verlassen. Der Auftrag: Schutz von Schiffen des Welternährungsprogramms (World Food Programm = WFP) auf ihren Fahrten nach Somalia vor Übergriffen durch Piraten.

In den zurückliegenden dreieinhalb Monaten legte das Schiff insgesamt rund 26.500 Seemeilen (etwa 49.000 Kilometer) zurück. Die „Köln“ begleitete dabei 50 sogenannte „Hochrisiko-Schiffe“ - also Schiffe, die aufgrund ihrer Bauart und Geschwindigkeit einfache Ziele für Piraten darstellen – durch den Golf von Aden. Drei Schiffe eskortierte die Fregatte durch den international empfohlenen Transit-Korridor (Internationally Recommended Transit Corridor, IRTC). Für das WFP geleitete die „Köln“ die „MV Victoria“ auf der Passage von Berbera nach Bosasso an der Somalischen Küste.

Am 3. Oktober vereitelte einer der Bordhubschrauber der „Köln“ einen Übergriff auf das Handelsschiff „Star II“. Die angreifende Piratengruppe konnte durch Warnschüsse gestoppt und der Übergriff somit erfolgreich abgewehrt werden. Die „Star II“ setze die Passage unbeschadet fort. Die beiden Bordhubschrauber trugen während des gesamten Einsatzes zur Seeraumüberwachung und Aufklärung bei. Sie leisteten insgesamt 178 Flugstunden. Das sind durchschnittlich drei Stunden pro Seetag.

Neben Djibouti lief die Fregatte unter anderem die Häfen von Salalah (Oman), Mombasa (Kenia), und Port Victoria (Seychellen) an. Mehr als 75 Prozent des Einsatzes verbrachte das Schiff in See. Am 24. November übergab die „Köln“ im Hafen von Djibouti den Auftrag an die Fregatte „Hamburg“.

Hintergründe zu „Atalanta„:

Der Deutsche Bundestag hat am 19. Dezember 2008 beschlossen, dass sich Deutschland an der Anti-Piraterie-Mission der Europäischen Union beteiligen wird. Diese erste maritime Mission der Europäischen Union heißt EU NAVFOR / Operation „Atalanta“. Die Europäische Union verfolgt mit dieser Operation das Ziel, die Piraten am Horn von Afrika und im Seegebiet bis zu 500 Seemeilen vor der Küste Somalias und seiner Nachbarländer abzuschrecken und die Seeräuberei einzudämmen. Vorrangig werden die Schiffe für das Welternährungsprogramm (WEP) geschützt, darüber hinaus auch andere Schiffe mit humanitären Hilfsgütern, Schiffe unter EU-Flagge, Schiffe teilnehmender Nationen und andere Fahrzeuge im Rahmen vorhandener Möglichkeiten.