Schnee und Glätte verursachten viele Unfälle. In Niedersachsen gab es ein erstes Todesopfer. Eine Frau geriet mit ihrem Auto ins Schleudern.

Hamburg. Mit dem ersten Novemberschnee hat der Winter den Norden erreicht. Auf glatten Straßen kam es zu mehreren Unfällen und Straßensperrungen. Der Wintereinbruch in Niedersachsen hat einer jungen Frau aus Hamburg das Leben gekostet. Die 34-Jährige kam auf der Autobahn 7 bei Bispingen (Landkreis Soltau-Fallingbostel) mit ihrem Auto ins Schleudern. Sie prallte erst rechts und links gegen die Leitplanken und kam dann mitten auf der Fahrbahn zum Stehen, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Ein nach ihr fahrender Lastwagen prallte frontal in das Auto. Die Frau wurde in dem Wrack eingeklemmt, sie starb noch an der Unfallstelle. Die A7 wurde in Richtung Hannover für etwa zwei Stunden gesperrt.

Am Mittwochabend musste die Brücke zwischen Stralsund und Rügen wegen überfrierender Nässe stundenlang gesperrt werden. Auf der Brücke hatte es bei glatter Fahrbahn zuvor mehrere Auffahrunfälle mit acht Autos gegeben, wie die Polizei am Donnerstag in Stralsund mitteilte. Es gab erhebliche Staus danach. Verletzt wurde aber niemand. Bei plötzlicher Glätte rutschten auf den Autobahnen 19 und 20 zahlreiche Fahrzeuge gegen Leitplanken und ineinander, wie die Polizei mitteilte. Dabei verunglückte auf der A 20-Brücke über die Uecker bei Pasewalk auch ein Tanklastzug. Laut Polizei gab es keine Verletzten, die Schadenshöhe sei unklar.

Im Harz musste nach einem Schneebruch die B 241 gesperrt werden. Dort waren Bäume umgestürzt. Die Bundesstraße kann daher zwischen Goslar und Clausthal-Zellerfeld nicht befahren werden. Der schwere nasse Schnee auf den Zweigen habe viele Bäume zum Kippen gebracht, sagte ein Polizeisprecher. Die umgestürzten Bäume sollen im Laufe des Tages beseitigt werden. Umleitungsstrecken sind ausgeschildert.

Auf der Autobahn 20 rutschten am Morgen gleich drei Autos auf einer Talbrücke in Nordwestmecklenburg bei der Raststätte Fuchsberg in Richtung Lübeck gegen die Leitplanken, wie die Autobahnpolizei in Wismar berichtete. Kurz zuvor kamen ein Pkw und ein Kleintransporter auf der Warnow-Brücke südlich von Rostock ins Schleudern und wurden von Leitplanken gestoppt. Auf der A 19 Rostock-Berlin rutschte ein Auto vor Laage (Kreis Güstrow) von der Fahrbahn.

Auf der A1 sind am Donnerstagmorgen zwischen Cloppenburg und Ahlhorn drei Lastwagen ineinandergefahren und haben damit mehrere Stunden die Autobahn blockiert. Einer der Lastwagenfahrer sei vermutlich zu schnell gefahren und habe auf der eisglatten Straße die Kontrolle verloren, teilte die Polizei in Ahlhorn mit. Anschließend seien zwei weitere Lastwagen in das querstehende Fahrzeug gerutscht. Einer der Fahrer wurde dabei leicht verletzt. Die A1 wurde auf der Strecke deshalb für mehrere Stunden gesperrt.

Der Bundesrat stimmt an diesem Freitag über die geplante Winterreifen-Pflicht ab. Eine Zustimmung der Bundesländer gilt als sicher. In der Verordnung zur Änderung der Straßenverkehrsordnung (StVO) wird festgelegt, dass „bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte“ ein Kraftfahrzeug nur mit Winter- oder Allwetterreifen mit dem M+S-Symbol unterwegs sein darf. Die Regelung gilt auch für Motorräder. Wer mit Sommerreifen erwischt wird, muss künftig 40 statt bisher 20 Euro bezahlen, heißt es in dem Entwurf. Behinderungen im Winterverkehr durch unpassende Reifen werden mit 80 Euro geahndet.