Das Studienzentrum für islamische Geistliche in Osnabrück stößt bei den entsprechenden Verbänden in Norddeutschland auf offene Ohren.
Hannover. Die islamischen Verbände in Norddeutschland wollen das mit Bundeshilfe geplante Islam-Zentrum an der Universität Osnabrück unterstützen. Den rund 300 norddeutschen Moscheen stehe dank des Zentrums künftig ein in Deutschland qualifiziert ausgebildetes geistliches und seelsorgerisches Personal zur Verfügung, teilte der Vorsitzende des Landesverbandes der Muslime in Niedersachsen, Avni Altiner, am Dienstag mit. Allen muslimischen Strömungen und Ortsmoscheen sei es ein dringendes Bedürfnis, in Deutschland eine theologische und akademische Elite heranwachsen zu sehen. Die norddeutschen Verbände hätten vereinbart, die Einrichtung des Lehrstuhls zu unterstützen und in einem Beirat mitzuarbeiten.
+++ Integrationsprojekt: Imame sollen Deutschland kennenlernen +++
Für das vom Bund mit 16 Millionen Euro geförderte Islam-Studienzentrum soll die Universität Osnabrück zusammen mit der Uni Münster ein gemeinsames Konzept erarbeiten. Beide Hochschulen hatten sich für das Projekt beworben. Ein weiteres Zentrum soll in Tübingen (Baden-Württemberg) entstehen.
Im Wintersemester 2011 sollen in Osnabrück die ersten Studenten beginnen, ab dem Wintersemester 2012 ein Bachelorstudiengang Islamische Theologie zur Ausbildung von Religionslehrerinnen und -lehrern, Imamen und des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Islamischen Theologie angeboten werden. Insgesamt sind vier Standorte mit 400 bis 500 Studienplätzen geplant.