Wenn Anfang November der Atommüll-Transport ins Zwischenlager Gorleben rollen wird, werden rund 16.500 Polizisten die Behälter begleiten.
Hannover. Der bevorstehende Castor-Transport von Atommüll ins Zwischenlager Gorleben soll von rund 16 500 Polizisten gesichert werden. Das berichtet die Oldenburger „Nordwest-Zeitung“ (Dienstag) unter Berufung auf Polizeikreise. Demnach wird Niedersachsen zusammen mit Einsatzkräften aus anderen Bundesländern rund 10 000 Polizisten stellen. Die Bundespolizei soll den Atommülltransport während seiner Fahrt durch Deutschland mit etwa 6500 Polizisten absichern.
Inzwischen haben die Kritiker des Castor-Transports erneut betont, dass nicht die Polizei sondern die Bundesregierung der Gegner des Protests ist. „Zwar haben wir im Einzelfall durchaus Kritik am Verhalten einzelner Beamter oder auch an Entscheidungen der Einsatzleitung“, sagte Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation Ausgestrahlt. In erster Line zähle jedoch die politische Dimension des Konflikts. „Dabei ist die Bundesregierung unser Gegenüber, nicht eine Polizei, in der viele Beamte die aktuelle Atompolitik genauso kritisch sehen wie wir.“
Aufgrund der aktuellen Debatte über die Laufzeitverlängerungen von deutschen Atomkraftwerken rechnen die Polizeigewerkschaften in Niedersachsen beim bevorstehenden Castor-Transport mit höheren Belastungen für die Einsatzkräfte. Der Castor-Transport wird laut Atomkraftgegner am 5. November im französischen Le Hague starten. Die Organisatoren der Proteste rechnen mit bis zu 30 000 Demonstranten im Wendland.