Das Schweriner Schloss soll von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannt werden - dafür beteiligt sich das Land an den Bewerbungskosten.

Schwerin. Das Schweriner Schloss soll nach dem Willen des Landes und der Landeshauptstadt so schnell wie möglich auf die Unesco-Welterbeliste kommen. Das Kabinett stimmte am Dienstag einem von Kultusminister Henry Tesch (CDU) vorgelegten Vertragsentwurf zu, nachdem sich das Land verpflichtet, gemeinsam mit Schwerin alle Anstrengungen zu unternehmen, um das Schlosszunächst auf die Vorschlagsliste für die Aufnahme als Weltkulturerbe zu bringen. Die Vereinbarung sieht nach Angaben Teschs auch vor,dass sich das Land zur Hälfte an den Kosten der bis zu 400.000 Euro teuren Bewerbung beteiligt.

Der Landtag hatte bereits im Oktober 2007 die Landesregierung aufgefordert, Schritte für eine Bewerbung für das Schweriner Schlossensemble einzuleiten. Derzeit erarbeitet Tesch zufolge der Kunsthistoriker Christofer Herrmann ein Fachgutachten, das Grundlage für die Bewerbung sein soll. Das Gutachten werde am 7. Oktober während eines Fachkolloquiums im Festsaal des Schlosses präsentiert und diskutiert, kündigte der Minister an. Vom Ergebnis des Gutachtens werde es abhängen, ob sich das Land um eine separate Aufnahme des Schlosses in die deutsche Bewerberliste bemühen wird oder ob ein gemeinsamer Antrag mit internationalen Partnern aussichtsreicher wäre.

Das Schloss und der größte Teil der umliegenden Gartenanlagen sind im Besitz des Landes. Das Schweriner Schloss gilt als herausragendes Beispiel für den Baustil des Historismus und in seiner Geschlossenheit als einzigartig in Europa. Es wurde vor gut 150 Jahren in seiner heutigen Gestalt eingeweiht, Vorgängerbauten sind jedoch wesentlich älter.

In Mecklenburg-Vorpommern sind bereits die historischen Innenstädte von Wismar und Stralsund Weltkulturerbe. Die Unesco-Liste verzeichnet derzeit 911 Kultur- und Naturerbestätten in 151 Ländern, davon 33 in Deutschland.