Zur Einweihung des Schweriner Schlosses vor 150 Jahren wurden noch Kerzen und Gaslampen angezündet. Elektrisches Licht kam erst 50 Jahre später. Jetzt wollen Hamburger Sponsoren mit Geld und einem Wettbewerb für nächtlichen Glanz sorgen.
Wer seinen Blick bei Nacht über Berlin schweifen lässt, findet schnell den angestrahlten Reichstag. Über dem nächtlichen Prag leuchtet die Burg. Doch das Schweriner Schloss, Sitz des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern, liegt im Dunkeln.
Das stört Klaus Uwe Scheifler, der das Wahrzeichen der Landeshauptstadt tagsüber von seinem Büro im neuen Gebäude der Industrie- und Handelskammer aus sehen kann. "Man hat einfach einen großen Scheinwerfer hingestellt - und das war's", sagt er. Als Fachmann für Unternehmensförderung weiß Scheifler, dass Schwerin sein "Highlight" besser ins Licht rücken sollte, um mehr Touristen anzulocken. Nur wie so oft ist kein Geld da.
Die IHK hat darum nach Sponsoren gesucht, mit Erfolg. Die Hamburger Stiftung Lebendige Stadt will 40 000 Euro zur Verfügung stellen. Die zehn Jahre alte Stiftung bringt gern Licht in die Städte. Vielleicht hängt das mit ihrem Gründer Alexander Otto zusammen, dessen Firma ECE viele Einkaufspassagen in Deutschland betreibt, darunter auch das Schlosspark-Center in Schwerin. Erst 2009 hat die Stiftung dem Berliner Reichstag zu einer würdigen Illumination verholfen. Stiftungssprecher Rando Aust ist bekennender Schwerin-Fan: "Ich finde es wirklich toll, was sich dort entwickelt."
Die Hamburger unterstützen auch einen Wettbewerb, mit dem das beste Beleuchtungskonzept gefunden werden soll. Eine Jury will morgen ihre Entscheidung bekannt geben.