Das Hildesheimer FDP-Mitglied kommt wie sein Vorgänger aus Niedersachsen. Den Vorschlag machte Justizminister Schmalfuß.
Kiel. Neuer Generalstaatsanwalt in Schleswig-Holstein wird zum 1. September der bisherige Chef der Anklagebehörde in Hildesheim (Niedersachsen), Thomas Pfleiderer. Diese Personalie beschloss am Dienstag das schwarz-gelbe Kabinett in Kiel auf Vorschlag von Justizminister Emil Schmalfuß (parteilos). Pfleiderer (60) muss noch von Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) ernannt werden. Noch-Amtsinhaber Erhard Rex (65), der 1997 ebenfalls aus Niedersachsen gekommen war, geht Ende August in den Ruhestand. Pfleiderers Parteizugehörigkeit – er ist FDP-Mitglied – habe bei der Entscheidung keine Rolle gespielt, betonte Schmalfuß. Der Minister ist parteilos, kam aber auf FDP-Ticket ins Kabinett. Die Zeitung „Schleswig-Holstein am Sonntag“ hatte berichtet, die Nord-FDP habe den Juristen aus Niedersachsen durchgesetzt. Das Blatt schrieb von „FDP-Vetternwirtschaft im Kieler Justizministerium“. Auf die Frage, ob Landtagsfraktionschef Wolfgang Kubicki sich eingeschaltet habe, äußerte der Minister: „Nach meiner Kenntnis nein.“
Den Hinweis auf Pfleiderer als geeigneten Kandidaten habe er von seinem Staatssekretär Michael Dölp erhalten, sagte Schmalfuß. Bei solchen Entscheidungen gelte die Bestenauslese. Der Minister verwies auf langjährige Erfahrungen Pfleiderers zum Beispiel als Leiter der Staatsanwaltschaften Hildesheim und Bückeburg sowie in der Generalbundesanwaltschaft. Pfleiderer hatte Rechtswissenschaften unter anderem in Kiel studiert, wo er auch sein Referendariat machte.
Um den Posten des Generalstaatsanwalts in Schleswig hatten sich sechs Juristen beworben, unter ihnen die Leiter der Staatsanwaltschaften in Flensburg, Itzehoe und Kiel. Mit allen hatten der Minister und sein Staatssekretär Anhörungsgespräche geführt. Von eventuell beabsichtigten „Konkurrentenklagen“ unterlegener Bewerber wisse er nichts, sagte der Minister. Die Frist dafür läuft noch einige Tage.