Im Dezember sind die Arbeitslosenzahlen im Norden leicht gestiegen. Zahl der Arbeitslosen geht aber im Vergleich zum Vorjahr weiter zurück.
Kiel/Hannover/Schwerin. Trotz des milden Winterwetters im Dezember ist die Zahl der Arbeitslosen im Norden leicht gestiegen. So suchten zum Jahresende rund 98.700 Menschen in Schleswig-Holstein einen Arbeitsplatz. Somit stieg die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vormonat um etwa 3600. Trotz des Anstiegs ist es aber dennoch seit 1992 die niedrigste Arbeitslosenzahl in einem Dezember.
Im Vergleich zum November stieg die Arbeitslosenquote von 6,6 Prozent auf 6,9 Prozent. "Ein solcher Anstieg ist zwar für den Wintermonat Dezember saisontypisch, allerdings wurde er in diesem Jahr durch den ungewöhnlich milden Winter deutlich abgeschwächt“, sagte Jürgen Goecke, Chef der Regionaldirektion Nord der Agentur.
Goecke betonte weiter, dass insbesondere der Vorjahresvergleich zeige, dass sich die positive konjunkturelle Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt Schleswig-Holsteins fortsetze. "Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Dezember 2010 um 5100 gesunken.“ Die Quote hatte im Vorjahresmonat noch 7,3 Prozent betragen.
Auch die Jahresdurchschnittswerte 2010 zu 2011 dokumentierten den wirtschaftlichen Aufwärtstrend. "Während wir 2010 durchschnittlich 107.100 Arbeitslose in Schleswig-Holstein registrieren mussten, waren es im Jahr 2011 durchschnittlich 103 700“, sagte der Chef der Arbeitsagentur.
Die Zahl der Arbeitslosen wird laut Goecke auch 2012 in Schleswig-Holstein zurückgehen. Bisher deute kein Indikator darauf hin, dass die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt durch die Schuldenkrise beendet werde. "Die niedrigste Arbeitslosenzahl erwarte ich im Oktober. Wir nähern uns dann den 90.000“, sagte Goecke.
Die Arbeitslosigkeit im Dezmebr ist auch in Niedersachsen jahreszeitbedingt leicht angestiegen. Ende des vergangenen Jahres waren landesweit 256.119 Menschen ohne Erwerbsjob – das waren 3 Prozent mehr als im Vormonat, aber 9,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Wie die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Hannover mitteilte, stieg die Arbeitslosenquote auf 6,4 Prozent, vor einem Monat betrug sie 6,2 Prozent, vor einem Jahr 7,1 Prozent. Wesentlicher Grund für den winterlichen Anstieg der Arbeitslosenzahl sie, dass viele Betriebe wegen der Witterung ihre Arbeiten im Freien reduziert oder ganz ausgesetzt hätten.
Und auch in Mecklenburg-Vorpommern ist trotz des Touristenansturms zu den Feiertagen und baufreundlicher Witterung die Zahl der Arbeitslosen zum Jahresende wieder über 100.000 geklettert. Ende Dezember waren 104.600 Menschen im Nordosten auf Jobsuche. Das waren 5900 mehr als im November, die Quote stieg von 11,6 auf 12,2 Prozent. "Das ist jedoch keine Überraschung, sondern saisonal üblich“, erklärte der Chef der Arbeitsagentur Nord, Jürgen Goecke, am Dienstag bei der Bekanntgabe der jüngsten Zahlen. Für 2011 zog Goecke eine positive Bilanz. So seien zum Jahresende im Land 5100 Menschen weniger ohne Arbeit gewesen als im Dezember 2010. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sei gegenüber dem Vorjahr um 4900 gestiegen. Goecke erwartet eine Fortdauer dieses Trends. (abendblatt.de/dpa)