Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ handelt es sich bei dem Unternehmen um die niedersächsische Baufirma Papenburg.

München/Nürnberg. Wegen Manipulationsverdachts bei einem millionenschweren Bauauftrag für die ICE-Strecke Nürnberg- München ist ein Bauunternehmen ins Visier der Justiz geraten. Nach einer Anzeige habe die Anklagebehörde Ermittlungen gegen die Firma eingeleitet, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I am Dienstag mit. Nähere Einzelheiten wollte die Sprecherin aber nicht nennen. Die Ermittlungen stünden noch ganz am Anfang.

Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstag) handelt es sich bei dem Unternehmen um die niedersächsische Baufirma Papenburg. Diese soll bei der Vergabe eines 260 Millionen-Euro- Auftrags heimlich von Angeboten der Konkurrenten erfahren und daraufhin ihre Bewerbung nachgebessert haben. Papenburg habe einen Nachlass von 30 Millionen Euro gewährt. Der Auftrag bezog sich auf den ICE-tauglichen Ausbau der Strecke von München nach Dachau, die Teil der ICE-Strecke Nürnberg-München ist.

Die Manipulationen kamen nach Informationen des Blatts bei einem Treffen führender Mitarbeiter der Bietergemeinschaft Papenburg und Walter Bau am 15. Mai 2008 ans Licht. Bei einem Streit über Verluste der Baufirma bei dem Bauprojekt habe ein Papenburg- Mitarbeiter verärgert darauf hingewiesen, dass seine Firma schon bei der Auftragsvergabe finanzielle Abstriche in Kauf genommen hatte. Ein Konkurrenzunternehmen, das bei dem Treffen dabei war, habe daraufhin Papenburg angezeigt.