Allein in Hamburg krachte es seit Freitagabend mehr als 300 Mal. Auch Bahn und Flughafen waren vom Wintereinbruch betroffen.

Hamburg/Kiel. Der Frühling schien zum Greifen nah - doch Tief „Yve“ hat am Wochenende den Schnee zurück in den Norden gebracht. Mit all seinen negativen Folgen für Autofahrer, Bahn- und Flugreisende: Vor allem von Freitagabend bis Sonnabendmittag krachte es mehre hundertmal in Hamburg und Schleswig-Holstein. Zum Sonntag beruhigte sich die Lage auf den Straßen sichtlich. Am Flughafen Hamburg gab es auch am Sonntag noch Verspätungen wegen des frostigen Wetters. Bei Unfällen auf Schleswig-Holsteins Straßen wurden seit Freitagabend vier Menschen schwer verletzt.

In Hamburg krachte es seit Freitagabend mehr als 300 Mal. In Schleswig-Holstein verzeichnete die Polizei mehr als hundert Unfälle. Die meisten Karambolagen gingen glimpflich aus. Am Sonntag erlitt eine Ersthelferin im Kreis Segeberg Knochenbrüche, als sie von einer Autofahrerin auf eisglatter Straße gerammt wurde, bereits am Freitagabend wurden bei einem Unfall im Kreis Plön drei Menschen schwer verletz. Flugausfälle und Verspätungen Der Hamburger Flughafen – hier lagen nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Sonntag noch bis zu 17 Zentimeter Schnee - musste am Freitagabend wegen des Winterwetters kurzzeitig gesperrt gewesen. Daher wurden bis zum Sonnabend noch zahlreiche Flüge gestrichen. Viele Flugzeuge hatten auch Verspätungen von zehn Minuten bis über eine Stunde. Am Sonntag waren immer noch nicht alle Flugzeuge pünktlich, doch die Lage habe sich soweit wieder normalisiert, sagte eine Flughafensprecherin.

Bei der Bahn gab es bis Sonnabendmorgen auf der Strecke zwischen Hamburg und Lübeck einige Verspätungen wegen eingefrorener Weiche. Danach normalisierte sich die Lage auf den Schienen nach Angaben einer Bahnsprecherin jedoch wieder. Zug stößt mit Streufahrzeug zusammen Auf der von der Schleswig-Holstein-Bahn befahrenen Strecke zwischen Heide und Büsum stieß am Sonnabendmorgen trotz Schnellbremsung ein Zug mit einem als Streufahrzeug eingesetzten Traktorgespann zusammen. Der 39 Jahre alte Traktorfahrer befuhr einen mit Andreaskreuz gesicherten Bahnübergang in Oesterdeichstrich bei Büsum, als sich der Zug näherte, wie die Bundespolizei in Flensburg mitteilte. Verletzt wurde bei dem Zusammenprall niemand. Die eingleisige Bahnstrecke musste für eine Stunde gesperrt werden.

Am Sonnabend ließ das Schneegestöber langsam nach. An vielen Orten im Norden schien die Sonne, die den Schnee zum Glitzern brachte und die Menschen nach draußen lockte. Im Wohldorfer Wald im Norden Hamburgs bahnten sich viele Spaziergänger und Wintersportler ihren Weg durch die 10 bis 15 Zentimeter hohe Neuschneedecke. In Wyk auf Föhr bummelten Urlauber auf der verschneiten Promenade und auch in St. Peter-Ording und Flensburg nutzten viele Menschen die Gelegenheit, um in der Sonne spazieren zu gehen. Die Nacht auf Sonntag war sternenklar und eisigkalt – in Quickborn verzeichneten die Meteorologen des DWD einen Tiefstwert von minus 18,4 Grad Celsius.

Auch am Sonntagvormittag war es kalt, aber sonnig. Zum Nachmittag zogen in vielen Teilen Schleswig-Holsteins Wolken auf. In der Nacht zum Montag ist es nach Vorhersagen der DWD-Meteorologen vielerorts stark bewölkt und es fällt etwas Schnee oder Schneeregen.