Der 66-Jährige aus Celle und Staatsanwaltschaft zogen ihre Revisionen zurück. Mann muss wegen hundertfachen Missbrauchs neun Jahre in Haft.

Lüneburg. Die Verurteilung eines HIV-infizierten Sextouristen zu neun Jahren Haft wegen sexuellen Kindesmissbrauchs ist rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft Lüneburg und der Verurteilte zogen ihre Revisionen zurück. Das erklärte eine Sprecherin des Landgerichts Landgerichts am Dienstag.

Das Landgericht hatte den 66-jährigen Mann aus Celle Anfang März für schuldig befunden, zwischen 2005 und 2009 in Thailand in 399 Fällen Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht zu haben. Das Gericht hatte ihn dafür Anfang März zu der langjährigen Haftstrafe verurteilt.

Die Taten sollen von Mai 2005 bis November 2009 im thailändischen Badeort Pattaya geschehen sein. Wegen seiner HIV-Infektion, die er den Minderjährigen verheimlicht hatte, wurde er auch wegen gefährlicher Körperverletzung schuldig gesprochen. Der Mann hatte den Missbrauch gestanden.

Die Anklage hatte damals zusätzlich Sicherungsverwahrung beantragt. Gegen das Urteil hatte die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt, weil ihrem Antrag auf Sicherungsverwahrung nicht stattgegeben worden war.

Nach Vorlage der schriftlichen Urteilsgründe, in denen den Angaben zufolge von einem geringen Rückfallrisiko des Verurteilten die Rede ist, nahm die Staatsanwaltschaft ihre Revision zurück. Dadurch sei das Urteil rechtskräftig geworden, sagte die Sprecherin. Der ehemalige Volksmusiker hatte penibel Buch über seine Taten geführt und zeigte sich weitgehend geständig. (dpa/dapd)