Rund 1500 Menschen begrüßen die “Gorch Fock“ in ihrem Heimathafen Kiel. Das Ausbildungsschiff war vor acht Monaten nach Südamerika aufgebrochen.
Kiel. Die "Gorch Fock“ ist zurück und hat in seinem Heimathafen Kiel pünktlich um 10 Uhr festgemacht. Zugleich endete eine mehr als acht Monate lange Südamerika-Reise, die vom Tod einer Kadettin und zahlreichen Negativschlagzeilen überschattet wurde. Viele hundert Angehörige, Freunde und Kollegen begrüßten im Marinestützpunkt bei strahlendem Sonnenschein den Dreimaster mit rund 180 Mitgliedern der Stammbesatzung und der Segelcrew an Bord. Das Schiff wurde wie stets mit militärischen Ehren empfangen.
Offiziersanwärter waren nicht mehr dabei, nachdem die Ausbildung wegen des Todes der Kadettin im November abgebrochen worden war. Die 25-Jährige war in Brasilien aus der Takelage gestürzt. Nach dem Vorfall kamen Vorwürfe über angebliche Schikane und unwürdige Rituale auf, die eine Kommission der Marine im Wesentlichen aber nicht bestätigte.
Zuletzt mehrten sich die Signale, dass die traditionsreiche Ausbildung auf der "Gorch Fock“ fortgesetzt werden kann. Damit soll sich eine Kommission befassen, die ihre Arbeit in der nächsten Woche aufnimmt. Das Verteidigungsministerium will Stellung nehmen, nachdem die Ermittlungen der Kieler Staatsanwaltschaft und eine Havarieverhandlung abgeschlossen sein werden. Dies wird noch im Mai erwartet.
Unterdessen forderte der Wehrbeauftragte des Bundestages Hellmut Königshaus, zu prüfen, ob die Ausbildung auf der „Gorch Fock“geändert werden müsse. „Es muss eben klar sein, was die Kadetten tun müssen und was sie freiwillig tun sollen“, sagte er dem Sender n-tv am Freitag. Zudem gehe es darum, weitere Risiken zu vermindern. So solle ein Übungsmast an Land errichtet werden. „Ich glaube, das ist schon mal ein vernünftiges Signal.“ (dpa)