Landtagspräsident Torsten Geerdts fordert, das Schiff zu erhalten und Kommandanten Norbert Schatz die Rückkehr zu ermöglichen.
Kiel. Schleswig-Holstein steht zur "Gorch Fock". Auf dem Segelschulschiff, das am Donnerstag in der Strander Bucht vor Kiel ankerte, sprach Landtagspräsident Torsten Geerdts (CDU) sich dafür aus, den Marinesegler zu erhalten und dem beurlaubten Kommandanten Norbert Schatz die Rückkehr zu ermöglichen. Schatz war nach dem Tod einer Kadettin und Schlagzeilen über angebliche Missstände an Bord im Januar vom damaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) freigestellt worden.
Geerdts warf Politik und Medien vor, dem ausgezeichneten Ruf der "Gorch Fock" schwer geschadet zu haben. Die Besatzung sei unter Generalverdacht gestellt worden. "Sie wurde Spekulationen ausgesetzt, die in ihrer Intensität einer öffentlichen Vorverurteilung gleichkamen." Der Landtag hatte sich bereits zu Jahresbeginn zu seinem Patenschiff bekannt. Eine ähnliche Resolution hatte es aus Hamburg nicht gegeben. Die Patenschaft für die "Gorch Fock" haben Bürgerschaft und Senat.
Die letzte Etappe des 250-Tage-Törns, die heute über gut fünf Seemeilen in den Kieler Marinehafen führt, dürfte die Besatzung für einiges entschädigen. Mehrere Dutzend Schiffe wollen dem Großsegler entgegenfahren, darunter das Feuerlöschschiff "Kiel" mit Oberbürgermeister Torsten Albig (SPD) an Bord. FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki nimmt mit seinem Motorboot "Liberty" Kurs auf den Großsegler, und am Marineehrenmal in Laboe hängt erstmals in gut 80 Meter Höhe ein großes Transparent: "Der Deutsche Marinebund begrüßt die Gorch Fock und die Besatzung."