Der erste Windpark vor der deutschen Ostseeküste ist jetzt ans Netz gegangen. 21 Windräder sollen pro Jahr 185 Gigawattstunden Strom produzieren.
Rostock. Der erste Windpark vor der deutschen Ostseeküste ist in Betrieb gegangen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) drückten in Zingst (Nordvorpommern) auf den roten Knopf für Baltic 1. Die 21 Windräder des Energiekonzerns EnBW stehen rund 16 Kilometer vor der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Sie haben eine Leistung von knapp 50 Megawatt und können damit jährlich Strom für rund 50.000 Haushalte erzeugen - das entspricht 185 Gigawattstunden Strom.
Bundeskanzlerin Merkel, die den neuen Windpark im Hubschrauber überflog, sagte, mit der Offshore-Technologie werde „Neuland“ betreten. Der Chef des Netzbetreibers 50Hertz, Boris Schucht, nannte die Verbindung des Windparks mit dem Festland „echte Pionierarbeit“. Der Strom wird über ein 60 Kilometer langes Seekabel an Land transportiert und dort dann ins deutsche Übertragungsnetz eingespeist. Sollte der zweite Windpark Baltic 2 wie geplant 2013 in Betrieb genommen werden, bräuchte man eine neue, größere Stromtrasse. Baltic 2 wird aus 80 Windkraftanlagen mit jeweils 3,6 Megawatt und einer Gesamtleistung von rund 300 Megawatt bestehen. Die Investitionssumme liege bei etwa einer Milliarde Euro. Der Bau soll 2012 beginnen.
Zu Beginn der Bauarbeiten des Windparks Baltic 1 vor einem Jahr war noch von Ende 2010 als Termin für die Inbetriebnahme die Rede gewesen. Doch vor allem wegen des harten Winters habe sich die Verlegung des Seekabels vom Windpark zum Festland verzögert, sagte Volker Kamm, Sprecher des Netzbetreibers 50Hertz Transmission. (dpa/abendblatt.de)